" Wir alle wissen, dass wir (den Krieg) militärisch nicht gewinnen können. Er muss im politischen Sinne gewonnen werden. Das bedeutet politischen Dialog. " sagte der UNO-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Kai Eide.
Führt Deutschland in Afghanistan Krieg? Steht die Bundeswehr im heißen Kampfeinsatz? Müssen wir uns an tote deutsche Soldaten und getötete Zivilisten gewöhnen? Während diese Fragen von SPD, Grünen sowie CDU/CSU vehement und wider besserem Wissen verneint werden, sind andere - siehe oben - schon viel weiter. Die Bundesregierung jedenfalls will heute die Aufstockung des deutschen ISAF-Kontingents von bisher 3500 auf bis zu 4500 Soldaten beschließen. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" steigen dadurch die "einsatzbedingten Zusatzkosten" von derzeit 487 Millionen € auf rund 688 Millionen €. Allerdings greift man auch hier wieder zu einer Verschleierungstaktik: Während das Bundeswehrmandat bisher stets für 12 Monate erteilt wurde, sind jetzt die Mittel für die Finanzierung von 14 Monaten vorgesehen. Man muss also rechnen und wer tut das schon, außer uns ? Rechnet man dementsprechend die Gesamtsumme von 688 Millionen € auf 12 Monate um, ergibt sich quasi so ganz nebenbei eine Aufstockung um 13 Millionen pro Jahr. Zum Vergleich: Die deutsche Entwicklungshilfe für Afghanistan beträgt im nächsten Jahr 170 Millionen €. Weitere Fakten: In diesem Jahr stieg die Zahl der Angriffe und Attentate erneut steil an. Allein im August wurden fast 1000 Zwischenfälle gezählt, nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP kamen seit Jahresbeginn mehr als 4600 Menschen in Afghanistan ums Leben. Zur Zeit wird der Krieg von beiden Seiten auf Pakistan ausgedehnt. Die gesamte Region brennt. Ob die zusätzlichen Truppen das Blatt wenden können, wird von fast allen Spezialisten und Kennern der Region bezweifelt. Die NATO und die von ihr unterstützte Karsai-Regierung tun alles, um sich auch beim letzten Afghanen verhasst zu machen. Die Familie des "Bürgermeisters von Kabul", offenbar äußerst aktiv im Drogenhandel tätig, kommt nicht mehr aus den Schlagzeilen heraus. Immer wieder werden unbeteiligte Zivilisten durch Angriffe der US-Luftwaffe getötet, die Bundeswehr erschießt in der um sich greifenden Panik der Militärs ganz nebenbei Frauen und Kinder. 27 Bundeswehrangehörige wurden durch Anschläge und Unfälle getötet. Fazit: Ein einziges Trauerspiel und es wird trotz der Durchhalteparolen unserer heißen Koalationskrieger nicht besser. Die Geschichte lehrt uns, dass es nicht besser werden kann, auch wenn man noch so oft den "langen Atem" des Westens beschwört. Passend zur Aufstockung des Bundeswehrkontingents folgende Nachricht, die schon vor einiger Zeit durch den Blätterwald geisterte: Einen Heldenfriedhof für im Einsatz gefallene Bundeswehrsoldaten wie Arlington in den USA strebt zur Zeit keine der herrschenden Parteien an. Die Chefin des Verteidigungsausschusses Ulrike Merten (SPD) erwägt eine andere Ehrung. Merten zur BLÖD-Zeitung: „Es wäre gut, über ein dauerhaftes Ruherecht für Soldaten auf unseren Friedhöfen nachzudenken.“ Wahrscheinlich ist diese eklige, menschenverachtende Politik, gepaart mit Beratungsresistenz und Durchhalterhetorik a la Goebbels , verursacht durch die Rüstungsindustrie und bis zum Untergang durchgezogen von deren Satrapen nur noch mit ätzendem Spott zu ertragen. Deshalb zitiere ich hier unter Ausnutzung des deutschen Urheberrechts, das Zitate ausdrücklich erlaubt, unkommentiert diesen "Brief an die Leser" des Satire-Magazins " Titanic" :
>> Wahrlich eine prima Alternative zu einem zentralen Ehrenfriedhof für tote Soldaten! Ganz unaufdringlich, bescheiden und unprätentiös – so wie sie im Leben wirkten – würden unsre Helden auf dem Dorffriedhof ihrer Heimatgemeinde der Ewigkeit entgegenschlummern. Ringsum immer wieder Grabauflösungen und Neubelegungen, nur der fürs Vaterland gestorbene Uffz hat ein Bleiberecht für immer! Wir schlagen vor, als Grabinschrift zuerst eine Standardformel zu wählen, etwa: »Er hat die Bundesrepublik Deutschland tapfer am Hindukusch verteidigt.« Und anschließend noch eine individuelle gereimte Würdigung: »Acht Paschtunen brachte er zur Strecke, / Sein Lebensmotto: Taliban, verrecke!« Oder: »Die Übermacht des Feinds schreckte ihn nicht: / Drei Kinder schoß er ab (trotz schlechter Sicht)« – was meinen, Frau Merten, Sie? Für eine dauerhafte Schweigepflicht für Vorsitzende von Verteidigungsausschüssen plädiert:
Titanic<<
Und so giftig und vor allem treffend kann nur die Wirklichkeit sein...
Foto: Maschinengewehr ( Templermeister, www.pixelio.de)
wer kann noch so viel fr.... wie er k..... möchte? wann wandern wir wohin aus? stora le?
AntwortenLöschenKlaus
Tja Klaus, warum sind die Schweden wohl schlauer ? Weil sie im Mittelalter so viel auf dei Fresse bekommen haben ? Aber dann müssten die Deutschen doch auch mal endlich die Schnauze voll haben ! Oder liegt es daran, dass eine Geschichte wie vor der Festung Halden in Deutschland unmöglich ist ? Und dass sich die Despoten in Deutschland immer selbst das bißchen Gehirn wegpusten müssen, aber vorher ein paar Tausend oder Millionen ihrer Mitläufer umbringen. Ich weiß es nicht.
AntwortenLöschenhalden... da erinnere ich mich an ein zitat - Carl Sandburg: "Stell dir vor es ist krieg und keiner geht hin"
AntwortenLöschendas wärs wohl.
und was unsere politiker betrifft mit ihrem vorhaben noch mehr soldaten nach afghanistan zu schicken halte ich es sinngemäß wie bei der verurteilung des lukullus: ins nichts mit ihnen
klaus