Kommt Ihnen das bekannt vor? Ja, richtig: So läuft es auch im Barnim. So läuft es wahrscheinlich überall in dieser fantastischen Welt Bundesrepublik Deutschland. Man legt irgendwo die Planungsunterlagen (in der Regel 96 Aktenkisten z. B für einen läppischen Großflughafen oder eine hochgesunde Sondermüllverbrennungsanlage) aus, z. B. in einem zugigen Foyer, im Keller oder auf der gesperrten Damentoilette. In der Zeitung wird die Sache auch nicht großartig aufgemacht, als Journalist muss man schließlich an die eigene Zukunft denken. Und dann kommen nur 12 Mann und sehen sich das Zeug an. Welch Wunder ! Unmündig diese Menschen hier im Barnim! Aber es geht auch noch besser: Das sogenannte Barnim-Echo der "Märkischen Oderzeitung" brachte in seiner Ausgabe für Eberswalde - die Bernauer muss man ja damit nicht unnütz belasten- gestern folgenden Leserbrief:
"Appelle bringen nicht weiter
Landesumweltamt als Behörde durchaus verzichtbar
Zu „Landesumweltamt der Wirtschaft angliedern" und „Tonnenweise Blei durch Steil-Anlage", Barnim-Echo vom 18. Dezember und 3. Januar:
Inzwischen dürften alle Optimisten, die geglaubt, wenigstens aber gehofft hatten, die Sondermüllverbrennung in Eberswalde verhindern zu können, gemerkt haben, dass mehr als
14 000 Unterschriften keine Bedeutung haben und dass das sogenannte Genehmigungsverfahren einschließlich Anhörung nur eine scheindemokratische Schauveranstaltung des Landesumweltamtes war. Wer die „Arbeitsweise" dieses Amtes kennt - ich erinnere nur an solche Beispiele wie die Vorgänge in der GEAB in Bernau oder die Kreisstraße K 6005 -Allee Rüdnitz-Danewitz - der geht noch einen Schritt weiter als Herr Grätsch und macht den Vorschlag, diese Behörde ganz einzusparen.
Die gleichen Fehlentscheidungen und Fehlleistungen hätten wir auch von der kreislichen Naturschutzbehörde haben können. Die ist schon der Wirtschaft, konkret dem Dezernenten für Wirtschaft, Träger der Auszeichnung goldene Kettensäge, unterstellt, was den Stellenwert des Naturschutzes und des Umweltschutzes im Barnim einmal mehr deutlich unterstreicht. Um zu verstehen, warum sich die GLG (die städtische Krankenhausgesellschaft von Eberswalde -fv) nicht engagiert gegen die Steil-Anlage positioniert, braucht man eine gehörige Portion Zynismus, der mir wie Herrn Grätsch fehlt, und die Erkenntnis, dass eine Gesundheitseinrichtung davon lebt, dass es immer genügend Kranke gibt.
Wem das nicht gefällt, wer meint, das geht so nicht weiter, der darf den politischen Kampf nicht scheuen. Appelle und Petitionen bringen nichts und keine der selbsternannten so genannten Volksparteien will und wird hier etwas ändern.
JOHANNES MADEJASchorfheide / Ortsteil Finowfurt"
Arthur Dent hatte letztendlich Glück. Die Erde war zwar von den Vogonen ins Nirvana befördert worden, aber er findet auf einem abgelegenen Planeten den Bautrupp, der fleißig an einem fast fertigen Backup unsere guten alten Erde arbeitet. Dieses Glück werden wir nicht haben. Die Frage ist, was uns denn noch gegen unsere Vogonen helfen soll? Was ist politischer Kampf außer Reden schwingen und appellieren. Der Landrat sitzt dem tumben Volk vor der Nase und ist nicht abwählbar . Gleiches gilt für Herr B., den mächtigen und doppelt unfähigen Wirtschaftsdezernenten. Und das wissen die Beiden auch! Also, was dann? Mir fällt zwar auf Anhieb etwas ein, aber das ist verboten...
P.S. Auch die von Herrn Madeja angeführten Artikel sind im Barnim - Echo, Ausgabe Bernau nicht erschienen. Wen wundert überhaupt noch etwas?
Danke an Dr. Andreas Steiner, der mir den Leserbrief freundlicherweise zur Verfügung stellte.
Grafik: mg (pixelio.de)
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