Ein schönes Beispiel, wie sich die etablierten, sogenannten Volksparteien die Wirklichkeit schön reden, kann man heute online in der "Schweriner Volkszeitung" lesen. Die Zeitung färbt fröhlich mit schön und titelt dann auch " Trendwende. Frischer Wind für Parteien". So richtig witzig wird es, wenn dann noch der Landesgeschäftsführer der SPD in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr ein Rekordjahr bei Parteieintritten konstatiert und selig feststellt, dass die SPD tatsächlich von den Bundestagswahlen profitiert hat. Akrobat schöööön ! Mir fällt dann in solchen Fällen der absoluten Verblendung nur noch der Spruch vom Mond ein, der ja recht eigentlich ein Klappstuhl ist. Analysiert man nämlich die dem Artikel beigefügte Tabelle, so ergeben sich haarsträubende Zusammenhänge: Die SPD in Mecklenburg-Vorpommern hat demnach seit 1992 "nur" rund 25 Prozent ihrer Mitglieder verloren. Noch schlimmer dran sind die CDU, die etwa 50 Prozent ihrer Mitglieder einbüßte und die FDP, die sogar 81 Prozent verlor. Auch um die Linke in Meck-Pomm ist es schlecht bestellt: Ihr starben etwa 65 Prozent ihrer Genossen weg oder verließen die Partei, vielleicht auch aufgrund des gnadenlosen Opportunismus' ihrer Parteiführung ? Einzig Bündnis90/Die Grünen hatten Zuwachs zu verzeichnen: Die Mitgliederzahl stieg von 144 auf 373 Unentwegte und damit um sagenhafte 159 Prozent.
Liebe Bonzen, ich habe so langsam das Gefühl, dass Ihr Euch was einfallen lassen müßt! Und tatsächlich, meine Angst um unsere Parteiendemokratur wurde erkannt und die Lösung ist nah ! Der Politologe Dr. Steffen Schoon von der Landeszentrale für politische Bildung in Schwerin empfiehlt vor allem jungen Menschen den Parteieintritt. "Wegen der geringen Mitgliederzahlen seien die Karriere-Chancen enorm" zitiert ihn die "Schweriner Volkszeitung", die übrigens schon lange nicht mehr in Schwerin gemacht wird, sondern aus Kostengründen in Hamburg zurecht gefärbt wird.
Aber nur mit dieser Art von Aufrufen gehen die Besten der Besten in die Parteien, oder ? Wenn es noch einen Beweis gebraucht hat, dass es den meisten unserer Parteibonzen schon lange nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch um die eigene Karriere geht: Hier ist er ! Aber auch das wundert mich schon lange nicht mehr. Das Bundesmerkel und ihr Vizewelle leben es ja fast jeden Tag vor. Rückgratlose Kleingeister, machtgeile Opportunisten, austauschbare Sprechmaschinen bestimmen die Politik in unserer Republik. Aber was sage ich denn da? Automaten kämen uns wesentlich billiger...
Danke an Klaus für die Info und den Link zur "SVZ".
Bild: Karriere (derateru, www.pixelio.de)
warum überrascht mich das nun nicht wirklich?
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