Zweiundzwanzigkommasechs Prozent: So niedrig war die Wahlbeteiligung bei den Landratswahlen am vergangenen Sonntag im Landkreis Barnim. Eigentlich eine Schande. Aber wer ist Schuld an der hier zum Ausdruck kommenden Politikmüdigleit der Bürgerinnen und Bürger?
Unter der Überschrift "Ihrke geht als Favorit in die Stichwahl" beginnt heute die "Märkische Oderzeitung" mit der Manöverkritik des Wahlkampfes um den Landratsposten im Kreis Barnim. Und sie zitiert vor allem die übrig gebliebenen Kandidaten - von Siegern mag wohl in diesem Zusammenhang niemand mehr sprechen - die die Ursachen für ihr schwaches Abschneiden und die äußerst geringe Wahlbeteiligung natürlich nicht bei sich selbst, sondern beim Wähler suchen. Fazit des Artikels: Man hat auch aus dieser Wahl nichts gelernt. Zuerst richtet man das Chaos an, läßt die Bürger an dieser eigenartigen Form der Demokratie verzweifeln, und wenn die dann mit Wahlverweigerung reagieren, sind sie - nämlich die Wähler - selbst schuld.
Vor allem Ihrke scheint jetzt langsam frei zu drehen. Er will die Wählerinnen und Wähler doch tatsächlich an Demokratie gewöhnen! Unbeschreiblich, unglaublich wie dieser Mensch tickt ! Hatte ich während des Wahlkampfes noch geglaubt, dass die ihm geballt entgegenschlagene Bürgerkritik zu einem Umdenkprozeß bei ihm und seinem Klüngel führen würde, sehe ich mich jetzt auch darin getäuscht.
Die Bürgerinnen und Bürger haben ein sehr feines Gespür für Schiebereien und Machtmißbrauch. Wenn sich also z.B. eine unheilige Allianz aus FDP, CDU, Grünen, Unternehmerverband und Sparkasse Barnim im Verein mit ältlichen Soubretten, eisernen SPD-Ortsvorstehern und Bürgermeistern sowie anderen Mitgliedern der herrschenden Kaste des Barnims - ohne auch nur einen längeren Blick auf die Mitbewerber zu verschwenden - im Wahlkampf umgehend und einhunderfünfzigprozentig für die Wiederwahl des amtierenden Landrats ausspricht, so zeugt das aus Bürgersicht nur noch von Abgehobenheit und Eigeninteresse dieses Fanclubs. Man hat es sich mit Bodo I. schön warm eingerichtet und daran soll sich nichts ändern.
Ohne meine Rolle in dem Trio der Mitbewerber überschätzen zu wollen: Frau Mächtig wurde von dem herrschenden Klüngel genauso ignoriert. Mit dem daraus abzuleitenden Demokratieverständnis der herrschenden politischen und gesellschaftlichen Kaste im Barnim ( und anderswo) kann ich mich nicht gemein machen. Ich und mit mir die Bürgerbewegung von BVB/Freien Wählern im Land Brandenburg haben eine grundsätzlich andere Auffassung von Demokratie. Und genau diese Auffassung wurde am Sonntag von einem nicht unerheblichen Teil der Wähler honoriert.
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Dienstag, 12. Januar 2010
5 Kommentare:
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"...so zeugt das aus Bürgersicht nur noch von Abgehobenheit und Eigeninteresse dieses Fanclubs. Man hat es sich mit Bodo I. schön warm eingerichtet und daran soll sich nichts ändern." Wie war !!!
AntwortenLöschenTrotzdem sind deine 15 % Prozent erstaunlich, angesichts einer Nicht-Lobby, es ist auch ein Protestausdruck gegen den Fan-Club.
Für mich stellt sich nun die Frage, was tun bei der Stichwahl?
Sollte Mächtig mächtig werden, wird sie der Fanclub auspfeifen, das hätten sie aber auch mit dir gemacht.
Ich denke, dass hast du gewusst, deshalb meine Hochachtung !!!
Ich hoffe nur, dass du beruflich keine Nachteile wegen deiner „Querdenkerweise“ erleidest…
Ich habe heute Briefwahl beantragt, d.h. ich nehme mein Wahlrecht wahr. Es wird wahrscheinlich keine Wahlempfehlung von unserer Seite geben.Und da ich gegen das Wählen von "kleineren Übeln " bin, muss ich den dritten Weg gehen.
AntwortenLöschenBeruflich bin ich unabhängig. Ich treibe Handel bis runter nach München und da mein Kundenkreis sehr speziell ist, habe ich im Barnim gar keinen Kunden, einfach weil es hier nur einen operierenden Augenarzt gibt und der empfängt nicht jeden.Mich auch nicht. Aber er hat wenigstens das Unterstützer-Inserat in der MOZ für Ihrke nicht unterschrieben.
AntwortenLöschenDer dritte Weg ist die die Ungültigkeit?
AntwortenLöschenDa dieser Blog auch von einigen Übelnehmern und Übelmeinenden gelesen wird, möchte ich keine Wahlratschläge erteilen. Von Seiten dieser Denunzianten heißt es dann wieder "Valentin steht nicht auf dem festen Fundament unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung" oder ähnlichen Mist.
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