Hubert ist unser Steuermann. Weiß inzwischen jeder, habe ich schon oft genug erzählt. Hubert ist seit fast 17 Jahren Bürgermeister von Bernau und will am 1. November für weitere 8 Jahre wiedergewählt werden. Nach 25 Jahren im Amt bekäme er dann auch endlich ein Reiterstandbild auf dem Bernauer Marktplatz. Mit Hubert tritt natürlich sein Chor der Speichellecker wieder an. Diese Dezernenten und ihre Familienmitglieder, die es sich seit Jahren im Rathaus bequem gemacht haben, speisen den Bürger in der Regel mit lapidaren Allgemeinplätzen ab und tragen nicht wirklich zum Fortschritt in Bernau bei. Einfache Mitarbeiter der Verwaltung wünschen sich allerdings schon lange mehr Verantwortung und Entscheidungsfreiheit bei der Arbeit, denn im Bernauer Rathaus soll dem Vernehmen nach ein übles Regiment, das manchmal schon an Mobbing grenzt, herrschen.
Wie gesagt, Hubert ist nur Bürgermeister, aber man fragt sich schon, warum er nicht wie der amerikanische Präsident nach zwei Wahlperioden nicht mehr antreten darf, denn um Neues und Richtungsweisendes geht es unter seiner Herrschaft nicht mehr, er kämpft vor allem um den Machterhalt.
Gestern nun durften sich die drei Kandidaten für die Bernauer Bürgermeisterwahl dem Ortsausschuß hier in Schönow stellen. Ich bin sonst eher geneigt, Kandidaten in meinem Alter einen gewissen Bonus einzuräumen. Diese Einstellung habe ich gestern ganz schnell über Bord werfen müssen. Die Fragen der Ortsausschußmitglieder und auch der Bürger an die Kandidaten waren durchaus eindringlich und kritisch und die Antworten der Kandidaten waren - mit einem Wort gesagt - bezeichnend.
Den Kandidaten der LINKEn kann man getrost vergessen. Als ehemaliger Philosoph hat er zwar Marxens Zitat von den Philosophen, die die Welt nur verschieden interpretiert haben, wahrscheinlich mehr als verinnerlicht. Allerdings gibt es wohl kaum Vorstellungen, wie sie zu verändern wäre.
Unser Hubert führte ausgerechnet die seit 15 Jahren verschleppte Ortsumgehung von Bernau als Beispiel dafür an, wie Dinge unter seiner Führung angepackt werden. Nämlich: Zuerst fragen, was man machen kann und nicht zuerst nach den Problemen suchen. Da musste nicht nur ich lächeln. Wenn sich Bürger jetzt nach 15 Jahren gegen eine mit Brachialgewalt und ohne jede Überlegung eingebrachte Planung für eine sogenannte Ortsumgehung wehren, verhindern sie den Fortschritt in Bernau und behindern die progressive Arbeit der Stadtverwaltung? Na ja, mehr muss man dazu nicht sagen. Von ähnlicher Qualität waren auch die übrigen Ausführungen unseres Huberts und als ein Mitglied des Ortsausschusses das nur auf den ersten Blick erheiternde Schreiben der Bernauer Stadtverwaltung zur nächtlichen Beleuchtung der Pankstraße in Schönow vorlas (Fazit der Stadtverwaltung: Es ist dort nachts nicht dunkel, obwohl es keine einzige Laterne gibt!), war die Wahl für Hubert zumindest im Schönower Ortsausschuss nicht gut gelaufen.
Bleibt der jüngste Kandidat. Sollte ein 25jähriger Bürgermeister werden? Nach der gestrigen Veranstaltung steht diese Frage nicht mehr so im Raum. Amts-und Altersbonus spielen bei meinen Überlegungen keine Rolle mehr. Ich habe meine Wahl getroffen....
Hallo Valli,
AntwortenLöschenich lese Dein Blog mit großem Vergnügen, aber an diesem Beitrag verwundert mich der letzte Satz.
Was haben Sie denn mit Peter Vida zu tun?
Das ist ja mehr als ein kleiner Hinweis darauf, dass Sie ihn unterstützen.
Also, ich weiß nicht. Von der Anti-Rassiumus und Anti-Nazi-Arbeit weiß ich, dass Vida und sein Umfeld vielen in Bernau große Sorgen bereitet.
Hoffe, dass Sie das richtig einschätzen.
Grüße,
Volker (Falkensee)
Ja, wem soll man wählen?
AntwortenLöschenEs gibt eigentlich keine vernünftige Wahl!!!
Wäre Vallis eine vernüftige Wahl? aber auf ihm muß man nun 8 Jahre warten...,
@anonym: Geht nicht. Einmal aus gesundheitlichen Gründen. Außerdem bin ich in 8 Jahren tatsächlich schon 65 Jahre alt. Bürgermeister darf man nur von 25 bis 65. Das finde ich auch ganz gut so.
AntwortenLöschen@Volker: Was ist da konkret ?
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