"Die aufgeschlossenen Westler freuen sich, dass Uwe Tellkamp endlich einen Roman vorgelegt hat, in dem die untergehende DDR genauso beschrieben wird, wie sie sich sie immer vorgestellt haben. Sie nagelten das Bild mit dem Deutschen Buchpreis fest, und weil immer noch nicht alle still waren, gab es gleich den Deutschen Nationalpreis hinterher." meinte Alexander Osang in seinem Essay "
Der Ostdeutsche in Bernstein" ("Der Spiegel" 14/2009) zum 60. Jahrestag dieser Bundesrepublik Deutschland und betont dabei nicht ausdrücklich, dass das genannte Buch grottenschlecht ist. Es ist auch handwerklich schlecht gemacht und nicht nur deshalb einschläfernd, weil es von Leuten handelt, die in einer völlig anderen DDR lebten als die Allgemeinheit. Gleiches trifft leider auch auf den oskargekrönten Film eines gewissen Adligen oder die endlose Schmonzetten-Serie unter Mitwirkung einer stets überschminkt auftretenden
Fernsehfilmbürgerrechtlerin und realen Tochter eines Kartoffelhändlers aus Wanne-Eickel (oder so) zu.
Osang schreibt weiter über die angesagten Feierlichkeiten für den schönsten Staat der Welt: "Und so komme ich mir seit Wochen vor, als beobachte ich Vorbereitungen für eine Geburtstagsparty, zu der ich zwar eingeladen bin, aber wahrscheinlich nicht hingehe. Weil ich sowieso keinen kenne.
WAR DIE DDR das Land, dessen Zusammenbruch die coole BRD ruiniert hat? Ein kuscheliges kleines Land mit kleinen Fehlern? Ein Unrechtsstaat? Seit der Wiedervereinigung überschütten Westdeutsche die untergegangene DDR entweder mit Lob oder mit Hass oder mit Spott. Sie umarmen sie, sie beschimpfen sie, sie enttarnen sie, weil sie sie nicht verstehen - auch nicht im 20. Jahr nach dem Mauerfall."
Wie wahr, wie wahr. Aber vielleicht wollten sie das ja auch nie ?
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