Soweit dieses lapidare Meldung des Amtsblattes. Was habe ich gelacht, ich konnte mich nicht mehr beruhigen. Was steckt dahinter ? Da Politik immer von Menschen gemacht wird, beleuchten wir doch mal die drei Herren etwas näher:
- Herr Findeis war früher Nervenarzt und spitzelte im Auftrag des MfS. Er lieferte auch Berichte über seine Patienten ab. Da er in der CDU ist, wird er bis heute von seinen Spießgesellen in dieser Partei geschützt. Die verhinderten in diesem Jahr auch eine Überprüfung der Abgeordneten der Bernauer SVV auf Stasi-Mitarbeit. Sein Rücktritt erfolgte unter dem Druck der Öffentlichkeit mit der Begründung, Herr F. würde seinen Wohnsitz verlegen und dieses sei schon lange geplant gewesen. Ja, ja - der Mond ist ein Klappstuhl, das wusste ich schon immer...
- Herr Rainer K. ist ebenfalls Mitglied der CDU. Früher mal war er Kreisvorsitzender der Demokratischen Bauernpartei Deutschland(DBD) im Kreis Bernau. Man hatte ihn deshalb aus Angermünde eigens in den Kreis Bernau delegiert, wo in Schönow auch flugs ein Haus mit Garten für ihn zur Verfügung stand. Wenn jemand mit der DBD nichts anfangen kann: Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD) wurde im April 1948 in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone auf Weisung Stalins und unter Führung der Sowjetischen Militäradministration gegründet. Ziel war es, die Landwirte für den sogen. "Aufbau des Sozialismus" zu gewinnen. Sie war damit eine der vier Blockparteien in der DDR und propagierte in wesentlichen Punkten die SED-Linie.Die meisten der ersten Funktionäre wurden von der SED delegiert, weil sich zunächst nicht genügend Bauern fanden. Zunächst gab sie vor, die Interessen der Neu-, Klein- und Mittelbauern zu vertreten, in den 1950er Jahren diente sie aber vor allem zur Durchsetzung der Kollektivierung in der Landwirtschaft der DDR. Manchmal war die DBD dabei noch radikaler als die SED. Nach der Wende 1989/90 versuchte sich die Partei als ökologische Bauernpartei neu zu profilieren, erhielt aber bei der ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990 nur 2,2 % der Stimmen und damit 9 Sitze in der Volkskammer. Daraufhin entschieden sich die verbliebenen Parteimitglieder im Juni 1990 für ein Zusammengehen mit der CDU (Ost). Durch das folgende Aufgehen in der CDU Deutschlands gelang es einigen ehemaligen Funktionären der DBD, in Führungsämter auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene zu gelangen. So wurde der letzte DBD-Vorsitzende Ulrich Junghanns am 27. Januar 2007 zum Vorsitzenden der CDU Brandenburgs gewählt. Herr K. ist mittlerweile 72 Jahre alt. Von ihm wird wohl eine kritische Haltung zu seiner Tätigkeit vor der Wende nicht mehr zu erwarten sein. Diese Zeit hat er wahrscheinlich schon vergessen. Dass man ihn aber nun auch noch als Verantwortlichen u.a. für Jugend und Sport kürt, bestätigt meine Meinung über die Verwirrtheit des politischen Establishments in dieser armen Stadt Bernau und verursachte bei mir einen heftigen Lachkrampf.
- Herr Ulf B. betreibt ein Fahrradgeschäft. Über seinen wirtschaftlichen Sachverstand kann man nicht viel sagen, außer dass er die meiste Zeit im Jahr keine Fahrradreparaturen annimmt und sich über die "Billigräder" (ist 500 DM billig ?) seiner Kunden sehr herablassend äußert. Die dadurch eher nicht entstandene Kundenbindung veranlaßte meine Familie bisher, zwecks Fahrradreparatur immer andere Läden aufzusuchen. Also scheinbar auch wieder jemand, der besonders viel von seinem Fach versteht und diese Sachkenntnis zum Wohle des Bürgers einsetzen wird...
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