Aber zurück zu den Politikern in der Bernauer SVV: Die Unabhängigen und die Linken haben gleich auf den ersten Brief geantwortet. Im März wurden die Freien, die CDU und SPD nochmal schriftlich und vor allem höflich gemahnt. Ich habe die Vorsitzende der SVV angerufen. Ich habe Leserbriefe an die Lokalpresse und e-mails geschrieben. Nichts. Keine Antwort. Da fragt ja nur ein Wähler an und unser Arsch sitzt trocken -oder welche Geisteshaltung steckt dahinter? Sind die wirklich so wichtig, das sie keine Zeit für so ein "nebensächliches" Problem haben ?
Heute nun der Gipfel: Ich hatte auch an die Grünen in Berlin-Buch geschrieben und über Umwege gelangte meine Mail an ein Mitglied der Freien Fraktion in der SVV Bernau.
Die folgenden e-mails bringe ich mal im Original.
Es antwortet mir ein Herr G., der für die Grünen in der SVV sitzt:
"Sehr geehrter Herr Dr V.,
auf Umwegen habe ich heute zum ersten Mal eine Mail von Ihnen bekommen. Sie ist vom 31. 07. 07. Sie mahnen recht ärgerlich eine Antwort der Freien Fraktion an. Diese kann ich Ihnen nur geben, wenn ich Ihre ursprüngliche E-Mail erhalte. Bitte senden Sie mir Ihre Anfragen direkt zu, denn bisher habe ich Sie nur in der Einwohnerfragestunde an den Bürgermeister gerichtet kennen gelernt bzw. über Ihre Artikel in der Märkischen Oderzeitung. Als Mitglied der Freien Fraktion wurde ich von Ihnen bisher nicht angesprochen, sonst hätte ich reagiert.
Ich versuche grundsätzlich, Bürgeranliegen sofort nachzugehen und habe bereits mehrere Probleme lösen können. Dazu muss ich aber angesprochen werden.
Zur Laubentsorgung habe ich die Stadt mehrmals ermahnt, das bisherige Verfahren wieder einzuführen, leider bisher ohne den gewünschten Erfolg. Das einzige Ergebnis, das wir erringen konnten: Bürger, die selbst nicht in der Lage sind, ihr Laub zum Sammelplatz zu bringen, können sich an den Bauhof wenden. Gibt es einen begründeten Anspruch, wird das Laub durch die Stadt kostenlos direkt abgeholt.
Ich erwarte Ihre Antwort und verbleibe mit freundlichem Gruß
Klaus G."
Nun gut, zwar kein durchschlagender Erfolg, aber immerhin. Aber nun geht der Spaß weiter, denn jetzt beschwerte sich "Bundeskanzler" Klaus G. bei seinem Kollegen in Berlin, der sich für eine Beantwortung meiner Fragen eingesetzt hatte:
"Hallo M., so viel zu Dr. V: Meine heutige E-Mail kam mit dem Anhangtext zurück, er nimmt sie nicht an. Früher hab ich noch nie eine E-Mail von ihm bekommen. Diese E-Mail geht auch an ihn, mal sehen, was daraus wird. Ich denke, wenn jemand so auf Nachrichten reagiert, will er keine Antwort.
Herr Dr. V., wie können Sie sich einerseits beschweren, andererseits E-Mails einfach ablehnen? Ich habe einfach nicht die Zeit, mich mit Menschen zu befassen, die offensichtlich nur den Versuch starten, mich zu beschäftigen. Ich wollte Ihnen helfen ubnd habe eine schnöde Abfuhr erfahren. Ich bin empört. Klaus G.
----- weitergeleitete Nachricht ---------
Und das hier ist der automatisch generierte Antworttext, über den Herr G. sich so empört und sogar in Berlin beschwert:
Subject: Ihre Mail an dr.v.
Date: Fr 10 Aug 2007 11:39:22 CEST
From: keineantwortadresse@web.de
Aufgrund einer neuen, ungeheuren Spamwelle seit heute morgen 09.08.2007,
10:00 Uhr ist mein Postfach bis auf weiteres gesperrt. Praktisch kommt zur
Zeit jede Sekunde eine Spam-Mail an. Bitte benutzen Sie am besten Ihr
Fax-Gerät, um mir eine Nachricht zu kommen zu lassen.Danke für Ihr
Verständnis.
My e-mail account is temporarily closed. Please use your fax machine. Thank
you."
Ich glaube immer noch, dass letzterer Text wohl auch für einen Provinzpolitiker
verständlich sein sollte, oder? Ob dieser Posse war ich nun wirklich ergrimmt und habe dem Herrn dementsprechend geantwortet:
Sehr geehrter Herr G.,
danke für Ihre Antwort. Nur zur Richtigstellung. Es gibt einen Brief von mir zum o.g. Betreff vom 29.1.2007 an Herrn Grahl und eine weitere briefliche Bitte um Antwort vom 2. März. Keine Antwort. Ist Herr Grahl Mitglied Ihrer Fraktion ? Und wenn ja, warum antwortet er nicht?
Zu Ihrer zweiten Mail vom heutigen Tage an mich: Ich zitiere "Herr Dr. V., wie können Sie sich einerseits beschweren, andererseits E-Mails einfach ablehnen? Ich habe einfach nicht die Zeit, mich mit Menschen zu befassen, die offensichtlich nur den Versuch starten, mich zu beschäftigen. Ich wollte Ihnen helfen und habe eine schnöde Abfuhr erfahren. Ich bin empört." Soweit Ihr Text. Haben Sie den Anhang der rückgesendeten Mail gelesen ? Ich glaube, dieser Anhang zu meiner Erwiderungsmail sagt doch wohl alles, oder ? Ich nutze meinen e-mail-account überwiegend geschäftlich und Sie können mir glauben, dass ich mir den Text nicht aus Spaß ausgedacht habe. Die Empörung könnte übrigens ganz auf meiner Seite sein: Über Politiker, die sich selbst mit mehreren Briefen nicht zur Herausgabe ihres wertvollen Gedankenguts verlocken lassen, über andere Möchtegern-Provinzpolitiker, die nicht wissen, was in ihrer Fraktion vorgeht, die e-mails nicht bis zum Ende lesen und die nur Verständnis für sich selbst und ihre Kaste haben. Die sich für ungeheuer wichtig halten und die letzten Endes auch mir und ihren Wählern nur die Zeit stehlen. Die Jacke möge sich anziehen, wem sie passt.
Nochmals vielen Dank für Ihre Antwort. Mir ist jetzt klar, warum dieser Bürgermeister in Bernau machen kann, was er will.
Bernau macht offensichtlich krank. Die Krankheit ist eine ganz besondere Art der Amnesie, einer Gedächtnisstörung, die dem Befallenen vorgauckelt, er wäre nur zur Befriedigung seines eigenen Egos gewählt worden...
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