“ Wann wird man aufhören, das Schicksal der Völker Leuten anzuvertrauen, die die Menschheit als Mittel zum Aufstieg ansehen?“ schrieb Claude Debussy während der schlimmen Schlachten des Ersten Weltkriegs in Frankreich im Jahre 1916 an seinen Freund Robert Godet. Irgendwie ist es in den vergangenen mehr als 100 Jahren nicht besser geworden. Weil wir immer wieder mit Gestalten wie denen vom Donny oder vom Wladi konfrontriert werden. Donny soll übrigens froh gewesen sein, dass ihm der Wladi Alaska bis auf weiteres gelassen hat, denn schließlich haben die Amis damals 1867 nur 7,2 Millionen Dollar für den eisigen Landstrich im hohen Norden an den russischen Zaren gezahlt. Was sich als ausgesprochene Dummheit der Russen erwies. Allerdings war der Zar aufgrund des gerade beendeten Krimkrieges ziemlich klamm, was wiederum den Engländern zu verdanken ist, die auch heute wieder in dieser Ecke der Welt herumzündeln.

Man mag das Treffen des amerikanischen mit dem russischen Oberindianer in Alaska durchaus positiv werten. Immerhin reden sie wieder miteinander. Allerdings darf man nie vergessen, dass - während sie dort gemeinsam Hand in Hand auf dem roten Teppich onanieren - in der Ukraine immer noch Menschen sterben. Deshalb empfand ich die Inszenierung als widerlich.Wer wäre wohl gerettet worden, wäre die B 2 über den beiden Kaspern abgestürzt? Der Weltfrieden? Es ist zu vermuten, dass in diesem Falle die EU mit Pfuschi an der Leine übernommen hätte. Und dann ginge dieser Krieg auch nur immer weiter.

Noch widerlicher als die Inszenierung der beiden oben genannten Backpfeifengesichter ist allerdings das Kasperletheater, dass unser Bundesaußenkanzler gemeinsam mit den Granden Englands und Frankreichs aufführt, indem er sich krampfhaft und vergeblich bemüht, eine "europäische Troika" zu formen. Allerdings vergisst er dabei, dass eine Troika von Pferden gezogen wird. Nicht von Eseln. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.
Im Privaten verlief die Woche wieder wie im Fluge. Am letzten Sonntag waren wir relativ guten Mutes aus der Ecke Neustrelitz auf der B 96 nach Süden aufgebrochen, um mal wieder im eigenen Bett zu schlafen. Ein Pilzverkäufer am Straßenrand hatte uns vor umfangreichen Blitzeraktionen der Bullerei gewarnt und so verwies uns das Navi kurz nach Fürstenberg/Havel auf die Seitenstraßen, ab und zu kreuzten wir mit dem Auto noch die Havel, es ging sehr entspannt vorwärts, wir erfreuten uns an den ganz hübschen Dörfchen am Wegesrand und wir waren am Sonntagvormittag fast allein auf der Straße.

Die nächsten Tage vergingen mit Rasenmähen und Aufräumen. Und - wir hatten endlich Sommer. Ich habe tatsächlich mal eine (einzige) Nacht ohne Socken geschlafen! Die heißeren Arbeitstage verbrachte ich dann allerdings größtenteils in meinem Büro bei 21 °C mit viel Arbeit, der Verkauf der Firma rückt unweigerlich näher, langsam mache ich mir Gedanken, was danach mit mir passiert. Eine entsprechende Frage meiner lieben Ehefrau, was ich wohl nach dem Verkauf machen würde, habe ich mit dem kurzen Satz “ Eine neue Firma gründen" beantwortet. Warum nicht? Solange mein Doktor Parkinson mich lässt ...