Drehbuchautor Johannes W. Betz oder einer seiner Ko-Autoren legt dem Darsteller des Rudolph Augstein in dem Fernsehfilm "Die Spiegel-Affäre" folgende Worte in den Mund:
"Der Journalismus in diesem Land ist geprägt von Angst und Kadavergehorsam gegenüber der Obrigkeit, die aus längst vergangenen Zeiten stammt und die dieses Land zweimal in den Abgrund geführt hat."
Das Zitat könnte echt sein.
Der Film mit Sebastian Rudoph als Augstein und Francis Fulton-Smith als Strauß (Glanzleistung!) wurde am vergangenen Mittwoch in der ARD gesendet.
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Meinungsvielfalt ? (Rainer Sturm /pixelio.de)
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Ein Ko-Autor des Drehbuches war übrigens Augstein-Nachfolger Stefan Aust, der - zusammen mit anderen Opportunisten - den "Spiegel" genau zu dem gemacht hat, was Augstein immer vermeiden wollte: Zu einem angepassten, ängstlichen Schmierblatt, geprägt von Kadavergehorsam und Angst gegenüber der Obrigkeit. Eben zu dem, was es heute ist: Ein "ehemaliges" Nachrichtenmagazin für Volksverblödung und -verwirrung. Das und der Preis des Blattes haben sich verändert seit 1962. Trotzdem kommt man sich spätestens seit der Ukraine-Krise vor, wie in einer Zeitmaschine gefangen. Denn die Obrigkeit in diesem Land ist zwar nicht dieselbe, aber immer noch die gleiche...