Dienstag, 18. Oktober 2011

Ein Bernauer erringt den Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft

Vor nunmehr rund 33 Jahren saß ich im Flur zum Kreißsaal des Bernauer Krankenhauses und war einem Nervenzusammenbruch nahe. Mein erstes Kind war unterwegs! Am Ostermontag war M. noch Fahrrad gefahren und in der Nacht zum Dienstag hatten wir uns ruhig, zu Fuß und ohne Hast in die Obhut der Hebamme begeben. Die sah mir nur kurz ins Gesicht und lehnte innerlich wohl sofort jede Verantwortung für mich ab, denn sie schickte mich umgehend nach Hause. Dort und später in der Uni machte ich nur alle verrückt und erst als so gegen 18 Uhr M.s beruhigende Worte aus der geöffneten Kreißsaaltür kamen ("Es ist alles in Ordnung!") pegelte sich mein Blutdruck langsam wieder auf Normalhöhe ein.

Das Bündel in der brettharten Krankenhauswäsche, das man da wenig später fast an mir vorbeitrug, hatte ich gar nicht richtig Ernst genommen. Allerdings stellte man mir den jungen Mann im grauen Outfit dann doch gleich vor: Unseren Sohn Stefan.
Heute steht er in der Zeitung. M. und ich sind stolz wie die Spanier:



Klaus Tschira ist übrigens wie Hasso Platner, der sich in Potsdam mit einem ganzen Forschungsinstitut engagiert, einer der Mitbegründer von SAP. Dass beide einiges von ihrem Gewinn in Forschung, Bildung und Innovationen investieren, macht sie sympathisch. Es ist ein Glück, dass es selbst im Turbokapitalismus noch derartig sozial engagierte Menschen gibt. Wer mehr über die diesjährige Preisvergabe lesen will, folge diesem Link.

Übrigens: Auch Leute, die im Lichtenberger Oskar-Ziethen-Krankenhaus geboren sind, stehen ihren Mann. Alles Gute, Micha, für Deinen Neustart in der Privatwirtschaft. Wir sind stolz auf Dich!

3 Kommentare:

  1. Hallo Frank,

    Ein begreiflicher Stolz, ebenso verständliche Begeisterung: Gratuliere!

    In „Politiek en Cultuur“ postete ich einen Song deines Geschmackes.

    Herzliche Grüße aus meine stark verregnete herbstliche flämische Sommerfrische,
    Nadja

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  2. Vielen Dank für die Glückwünsche. Wir freuen uns natürlich wie "Bolle auf dem Milchwagen". Aber am stolzesten ist unsere Oma.

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