Endlich, endlich, endlich. Die Stasi-Unterlagenbehörde - also die Fortführung des MfS mit rechtsstaatlichen Mitteln wie übler Nachrede, Hetze, Drohungen, Diskriminierung und Verdummung der Bevölkerung - ist gesichert. Das Kabinett Merkel beschloß gerade die Erhaltung dieser Behörde bis 2019. Stasi-Überprüfungen im öffentlichen Dienst sollen damit bis 2019 möglich bleiben.
Laßt mich mal nachrechnen: Die Leute, die heute als Angestellte im öffentlichen Dienst arbeiten, wurden bisher wohl durchschnittlich sechsmal durchleuchtet. Zuerst zigmal gegauckt und dann noch etliche Male gebirthelt. Ein Mensch, der heute nach dem Abitur oder der Lehre im öffentlichen Dienst anfängt, war 1990 mit dem Ende der Staatssicherheit gerade einmal in den Ovarien seiner Mutter angelegt und wartete auf die Befruchtung durch Vaters Spermien. Ob dieser an sich schöne Vorgang in den Akten des MfS erfasst ist? Oder glaubt man wirklich diesem Sarrazin mit seiner kruden Gentheorie? Gibt es ein MfS-Gen? Wen will man jetzt noch erwischen? Was will man aufklären? Welchen perfiden Trick haben unsere heutigen Geheimdienste noch nicht drauf, den sie vielleicht aus den Akten des MfS lernen könnten? Oder sollen einfach bestimmte Akten per Gesetzeskraft unter Verschluss gehalten werden, wie die vom Einheits-Kohl oder die seiner Merkel? Denn im Bundesarchiv wären sie eventuell leichter einzusehen? Wofür könnte man die 1900 Mitarbeiter dieser aufgeblasenen Behörde sonst noch einsetzen? Vielleicht zum Fahrkartenknipsen bei der Berliner S-Bahn oder zum Weichenreinigen? Von den sinnlos verbratenen Steuergeldern ganz zu schweigen.
Weiteres Nachdenken über diese Fragen ist allerdings unnötig, blättert man in der Zeitung nur einige Seiten weiter. Da berichten Bundeswehrsoldaten von ihrem Dienst in Afghanistan* und geben ihrer Überzeugung Ausdruck, dass ihre Feldpostbriefe von der Sicherheit gelesen und sie selbst garantiert bespitzelt werden. Ohne Stasi. Und das sind nur zwei der Schweinereien, von denen man mit dieser erneuten Novelle des Stasiunterlagengesetzes ablenken muss. Ganz offiziell. In diesem Staat, der nur noch von ekelerregenden Heuchlern und ihren Speichelleckern beherrscht wird...
* Das Buch "Feldpost: Briefe deutscher Soldaten aus Afghanistan" erscheint bei Rowohlt.
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Donnerstag, 10. Februar 2011
1 Kommentar:
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Hallo Frank,
AntwortenLöschenPrima! Zum Thema lohnt es sich auch den Beitrag „Offenkundigkeitskritiker in der Synagoge“ im KPD Blog „Die Rostige Laterne“ zu lesen.
Täter: Bstu, Tatort: Erfurt (Ja wieder dort) in der ‚kleine Synagoge‘ die gar keine Synagoge ist!
http://dierostigelaterne.wordpress.com/2011/02/08/offenkundigkeitskritiker-in-der-synagoge
Im Westen nichts Neues,
Nadja