Atheisten haben es zu hohen krichlichen Feiertagen nicht leicht. Die Printmedien und Nachrichtensendungen bestehen im wesentlichen aus Meldungen zweier Kategorien, die beide mit dem Buchstaben "K" anfangen: Kirche und Körperkultur. Beides interessiert mich nicht wirklich, da über Körperkultur auch nur eingeschränkt berichtet wird.
Aber in diesem Jahr habe ich es doppelt schwer, da in der Berichterstattung auch noch ein drittes "K" dazu kommt - nämlich für Krieg - und ich auch noch Pazifist bin. Dieses verdanke ich meinem Grundwehrdienst in der NVA mit überwiegend grauenhaften oder auch nur dämlichen Vorgesetzten sowie den Erfahrungen meines Vaters und Großvaters als Kanonenfutter für den GröFaZ. Mir geht übrigens der Hut hoch, wenn jemand allen Ernstes behauptet, Soldat wäre ein ganz normaler Beruf.
Nun gut, ich trage mein Schicksal wie wahrscheinlich weiland Jesus sein Kreuz und mache mir so meine Gedanken.Zum Beispiel wieder einmal über den Mißbrauch unserer schönen Sprache durch die Politik.
Da scheddert ein FDP-Niebel in Afghanistan herum, verbrät so nebenbei unsere Steuergelder und sucht wahrscheinlich Löcher, in die er die 450 Millionen Euro Hilfsgelder unserer Bundesregierung (ich meine natürlich unsere Steuergelder) versenken kann. Es mag Leute geben, die es seit Karfreitag bedauern, dass die Taliban diesen Menschen aus einer völlig überflüssigen Partei nicht erwischt haben. Ich wollte bisher nicht soweit gehen. Wenn ich allerdings seine blöden Sprüche nach dem sinnlosen Tod dreier Bundeswehrsoldaten lese, geht mir das Messer auf. Erst richtet diese Bande das Chaos an, indem sie Bush junior in seinen wiedererweckten Christenarsch kriecht und mitmarschieren lässt. Und dann wird munter Betroffenheit geheuchelt, wenn tatsächlich Blut fließt.
Die Soldaten da unten wünschen sich mehr Anerkennung in der Heimat heißt das Fazit von Niebels dummen Sprüche. Falsch ! Die Antwort der Soldaten müsste heißen: Wir ziehen ab oder besser: Wir ziehen erst gar nicht hin! Und solange keiner der Soldatinnen und Soldaten dort unten sich dergestalt und vor allem laut äußert,sondern sich willig für ein paar Piepen weiterhin verbraten lässt, wird sich mein Mitleid mit den deutschen Opfern dieses Krieges in engen Grenzen halten - um mal ganz ehrlich zu sein. Als richtiger Atheist kenne ich natürlich auch die Bibel und dort steht passend zu diesem Osterfest bei Matthäus "Wer zum Schwert greift, soll durch's Schwert umkommen." Also, wer wundert sich noch, wenn dann zurück geschossen wird ?
Apropos Betroffenheit: Kein Politiker kann wirklich die Wahrheit sagen. Merkel beispielsweise findet den Angriff auf die deutschen Soldaten durch die Taliban “verabscheuungswürdig und hinterhältig”, ihr vormaliger Vize Steinmeier aus der Völkermord-Partei SPD quakt etwas von “feige und hinterhältig”. Nur, was haben die Soldaten dort in dem Land zu suchen? Und - da wir gerade dabei sind - sind denn Angriffe mit Jagdbombern auf nach über dreißig Jahren Krieg völlig verarmte Benzindiebe auf Veranlassung deutscher Stabsoffiziere etwa ""lobenswert, offenherzig, geradlinig, mutig, heldisch und wunderschön" ?
Mich würde wirklich mal interessieren,wie der einfache Afghane auf dem Land zu den ausländischen Truppen steht, die da sein Land verwüsten. Ich meine nicht die Kamarilla um Karsai oder die windigen Geschäftemacher, die von beiden Seiten verdienen. Nein, das kleine Bäuerchen auf steiniger Scholle, der schon immer nur getriezt wurde durch die Warlords und ähnliche Strolche.Und dem seit über dreißig Jahren die Kugeln um die Ohren pfeifen. Aber da Frau Noelle-Neumann ja vor kurzem verstorben ist, werden wir es wohl nie erfahren. Auch wird es auf ewig ein Geheimnis unserer diversen Regierungen bleiben, ob nun fünfzig, sechzig oder achtzig Prozent der Deutschen gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr im Ausland sind...
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Sonntag, 4. April 2010
1 Kommentar:
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Sehr geehrter Herr Valentin,
AntwortenLöschenDiese Art Feiertage hatten wir doch in der DDR auch, nur der Ostermontag (und auch noch ‚Frohnleichnahm’) wurde uns “weggenommen“ wenn die 45 Stunden Woche endlich eingeführt werden konnte. Auch wenn es nicht paßt, da der „dialektischer Materialismus“, mindestens offiziös, die herrschende Weltanschauung war, unsere DDR war – zum Ärgernis der Atheisten – noch eine Menge christlich geprägt. Und sehen Sie mal das bei Jette abgebildete Osterei!
Im katholischen Flandern würden Sie sich noch mehr ärgern! Schon hier an Ort und Stelle in Lembeek, geht jährlich am Ostermontag eine Prozession begleitet von historischen Soldaten (kostümierte Dorfsbewohner), und das alles freiwillig, über die Felder (sehen Sie sich das mal an: http://www.editiepajot.com/regios/7/articles/11629 ), mit großer Volkszulauf!
Über der NVA gerne mehr bei einer anderen Gelegenheit, da bin ich – ohne Verwunderung – anderer Meinung als Sie. Wir von der VP wurden bekanntlich bei der Gründung der NVA beiseite geschoben, mußten einiges schlucken. Nichtsdestoweniger finde ich Soldat, genauso wie Polizistin im Sozialismus, ein vollwertiger Beruf. Hat eben alles KLASSENcharakter.
Ob aber die Einführung der allgemeine Wehrpflicht in der NVA unbedingt richtig war bleibt mir eine offene Frage (genauso wie die de facto Pflichtmitgliedschaft in der FDJ (daher eine Merkel!) – (lernten wir nicht singen „Nickende Masken nützen uns nicht?).
Mein ehemaliger Mann verbracht nur 12 Monate Grundwehrdienst in der belgischen Armee, auf eine A**backe, da hätten Sie damals vor Neid platzen können.
Es gab außerdem damals noch belgische Soldaten in der BRD (auch Strafbataillon für ‚Kommunisten’ in Kassel!). Heutigen Tages gibt es in Belgien nur noch Freiwilligen, das heißt eine Berufsarmee.
Freundin Margitta/Paulinchen bringt ein Lied von Reinhard May „ Der Wind geht allezeit übers Land“ Das dürfte nach ihrem Geschmack sein.http://paulinchen-ist-allein-zu-haus.blogspot.com Schreiben Sie ihr mal einen Kommentar.
Hier weht es gerade (zu) tüchtig. Übrigens bin ich wieder von heute Abend an zwei, drei Tage nicht am Komputer, ab und zu muß man mal aussetzen. Geht nachdem wieder um so flotter, gilt auch unter Frauen ;)
Es grüßt ganz freundlich,
Nadja Norden
In meine flämische Sommerfrische