Freitag, 19. Februar 2010

Beziehungen, Druckposten und unmaßgebliche Meinungen

Ich lese gerade ein Buch von Peter Ensikat über gängige DDR-Vorurteile. Das ist zum Teil ganz amüsant, vergleicht Ensikat doch stets Vergangenheit in der DDR und Gegenwart in der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Meist kommt die Gegenwart nicht so gut weg. Leider kann ich auch nicht über meinen Schatten springen: Als die "Märkische Oderzeitung" heute über das Wahlverfahren für den neuen Landrat im Barnim berichtet, wird mir erstens schlecht und zweitens fallen mir sofort die bitteren Worte Ensikats über "Beziehungen" ein. Aber was waren wir doch für Waisenknaben in der DDR ! Das Sprichwort "Beziehungen nutzen nur dem nicht, der keine hat" habe ich leider erst nach der Wende kennengelernt. Eine abgehalfterte SPD-Bundestagsabgeordnete, die nach dem Verlust ihres Bundestagsmandats von ihren Parteifreunden sofort auf einen Druckposten geschoben wird, die wahrscheinlich nur aufgrund ihres guten Listenplatzes im Kreistag sitzt und uns alle jetzt mit ihren unmaßgeblichen Meinungen zur Barnimer Landratswahl nervt: Was braucht es mehr, um sich mal wieder über diese freiheitlich-demokraturische Grundordnung, in der Beziehungen alles sind und vor allem so unerhört frech genutzt werden, zu ärgern ?

Andererseits: Nach etwas Überlegung befällt mich eine eisige Ruhe. Wenn ich nämlich an die Bonzen in der DDR und in diesem Zusammenhang an ein altes deutsches Sprichwort denke. Die Bonzen meinten auch, ihnen kann keiner. Und das Sprichwort lautet: Heute noch auf stolzen Rossen - morgen durch die Brust geschossen. Oder: Hochmut kommt vor dem Fall. In diesem Sinne: Machen wir weiter, gegen alle diese unredlichen Bierwirte in dieser Welt...

1 Kommentar:

  1. Einen Kommentar von mir zu dem ganzen unwürdigen Theater der Landratswahl durhc die Nationale Front im Barnimer Kreistag findet man auf http://www.bar-blog.de/2010/02/19/stelle-des-barnimer-landrats-offiziell-ausgeschrieben-serioeses-bewerberverfahren-oder-demokratie-fake/#comment-25772.

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