
"Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf die Gefahr des Galgens."
...ob das Kapital nun ganz genau Nokia oder BenQ oder Siemens oder Daimler oder VW oder oder oder heißt.
Das Zitat ist eine Fußnote von Marx im "Kapital", stammt allerdings ursprünglich von Thomas Dunning, einem englischen Schuhmacher und Gewerkschaftler, der um 1840 die Proteste seiner Handwerkskollegen gegen die Einführung von industriellen Fertigungsmethoden in der Branche im Nordwesten Englands organisierte.
Foto: S. Hofschlaeger (pixelio.de)
Hallo Frank,
AntwortenLöschenein sehr schönes Zitat, was ich auf den ersten Blick eher Marx zugeordnet hätte.
Wieder was gelernt.
Inhaltlich jedoch, darf ich sagen, da ich in einer sehr gut funktionieren Firma arbeite, daß dieses Zitat an der Realität vorbeischrammelt.
Will heißen: Es gibt immer Personen die in Positionen sitzen in die sie nicht gehören.
Zumindest darf ich aber auch sagen, daß es nur einen sehr geringen Teil, in meinem Fall keinen mir bekannten, gibt der an Stellen befördert wurde in denen er Inkompetent wird.
Will mir dieses Zitat also sagen, daß es vorkommen kann? Wenn ja: Okay, kommt vor.
Will mir dieses Zitat sagen, daß es so kommen muss: Nein, ein klares Nein.
Meiner Erfahrung nach - nach diversen Firmen in denen ich gerarbeitet habe - steht und fällt die Kompetenz einzelner Personen mit ihrer Persönlichkeit.
Hat man einen Chef, der sich nicht wie ein Chef sondern wie ein Kollege aufführt kann man auch fachlich falschen Entscheidungen sehr gut gegenargumentieren und es kommt dann ebend nicht zu schlimmen Fehlentscheidungen :)
Aber unterm Strich: Gutes Zitat :)
Beste Grüße,
der Marian
Hi Marian,
AntwortenLöschenich habe gerade einen Bericht über Indien gesehen: eine Näherin für GAP und andere Jeansmarken bekommt im Monat 60 €, eine Hose kostet bei uns 200 €. Die einheimischen Weber begehen - ähnlich wie die Bauern- reihenweise Selbstmord, weil sie ihre Familien nicht mehr ernähren können. Das ist in Indien unehrenhaft. Praktischerweise - für unsere Globalisierer und die indische Regierung - bringen die Leute sich also um, anstatt den Verursachern den Schädel einzuschlagen. Inzwischen ist aber sogar Indien zu teuer, der gewiefte Kapitalist geht nach Vietnam.Ich glaube,das genau ist Globalisierung oder mit anderen Worten der "gute" alte, so richtig bluttriefende Manchester-Kapitalismus, den Dunning und Marx ganz genau beschrieben haben.Nicht der liebe gute Onkel aus dem Westen, der so schöne Milka-Tafeln verteilt.Und es wird erst ein Ende haben, wenn er sich weltweit durchgesetzt hat- auch bei uns.Man arbeitet dran.
Ich wünsche Dir weiterhin vernünftige Chefs.
Viele Grüße
F.