Das engagierte Eintreten für das Menschenrecht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit wurde dem saudischen Blogger Raif Badawi zum Verhängnis. Wegen "Beleidigung des Islam" wurde er im Mai 2014 zu 10 Jahren Haft und 1000 Peitschenhieben verurteilt. Der Bund für Geistesfreiheit (bfg) startete kurz darauf eine Petition zur Freilassung Badawis, doch zunächst wurde das Urteil kaum wahrgenommen. Erst als im Januar 2015 heimlich gedrehte Bilder von der ersten Auspeitschung im Internet kursierten, kam es zu massiven internationalen Protesten. Saudi-Arabien setzte daraufhin die Peitschenstrafe aus und die deutsche Bundesregierung kündigte an, "auf allen Ebenen" für die Freilassung Badawis zu kämpfen. Ob dies mehr ist als "heiße Luft", werden die nächsten Wochen zeigen. Immerhin: Anders als beim Anschlag auf Charlie Hebdo verstieg sich im Fall Badawi kein deutscher Politiker zu der Behauptung, dies alles habe "nichts mit dem Islam zu tun". Wie in der Vergangenheit u.a. Hamed Abdel-Samad und Michael Schmidt-Salomon auf gbs-Veranstaltungen darlegten, ist Saudi-Arabien, das Land mit den wichtigsten muslimischen Pilgerstätten Mekka und Medina, nicht nur "offizieller Bündnispartner" Deutschlands, sondern zugleich einer der gefährlichsten islamistischen Terrorstaaten der Welt. Durch den Fall Badawi ist dies nun einer breiten Öffentlichkeit bewusst geworden. Es sollte nicht so schnell wieder in Vergessenheit geraten. http://www.welt.de/kultur/article136868253/Wofuer-es-in-Saudi-Arabien-1000-Stockschlaege-gibt.html http://www.spiegel.de/politik/ausland/is-islamischer-staat-saudi-arabien-verhaengt-aehnliche-strafen-a-1014231.html http://www.zeit.de/2015/04/saudi-arabien-menschenrechte-oel-islamismus
(aus dem Newsletter der Giordano Bruno Stiftung 02/2015)
Gestern bei Will gab ein Arzt einige Einblicke in das Gesellschaftssystem von
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Barnimer