Dienstag, 14. Februar 2012

Plagiate

Wann spricht man von Plagiaten ? In der Wirtschaft ist das relativ einfach und wenn man als Plagiator besonders fleißig ist, gibt es sogar einen Preis - den Plagiarius. Einen handelsüblichen Gartenzwerg, schwarz lackiert und mit einer goldenen Nase versehen, einem Symbol für Gewinn durch Plagiate. Eine schöne Idee.
2012 waren es übrigens nicht nur die "bösen" Chinesen, die  mit einem der zehn verliehenen Zwerge geehrt wurden. Oftmals steckt ein Europäer als Auftragsgeber für die Kopie hinter dem chinesischem Produzenten.

Wie sieht es nun in den übrigen Bereichen des Lebens aus? Wenn man sich regelmäßig selbst kopiert, ist das nicht strafbar. Es finden sich meist genügend Volltrottel, die einem den ständig gleichen Mist abkaufen. Merkels Krisenlösungen sind so ein Beispiel  Läuft immer nach dem gleichen Rezept ab: Zunächst aussitzen, richtig reifen lassen. Dann einen Gipfel einberufen und Aktivität vortäuschen. Nächtelang tagen, damit die Wähler mit den schwer arbeitenden Politikern Mitleid empfiinden. Ein paar Statisken fälschen - Verzeihung, "Anpassen" nennt man das. Wahlweise Steuern erhöhen bzw. den Lobbyisten Steuergeschenke machen/ Geld drucken/ Rentenalter heraufsetzen / Beiträge der Sozialkassen "dem demographischen Wandel anpassen"/ Leute anschließend tot quatschen. Das Wort "alternativlos" nicht vergessen. Dann wieder aussitzen.  Klappt immer, das Wahlvolk findet es toll, denn Merkel macht was. Nur was, wird nicht hinterfragt.

Oder Whitney Husten: Alle ihre Erfolgstitel kann man ohne Pause hintereinander abdudeln, es finden sich weder Anfang noch Ende. Alles die gleiche Kaufhausmusik. Aber sie wird zur großartigen Künstlerin hoch geschrieben. Hoffentlich beerdigt man nicht ihren Tontechniker mit ihr zusammen, denn offensichtlich war es auch mit der Stimme nicht weit her. "To much pills and liquor" singt Sally Bowles im Musical "Cabaret" von ihrer toten Freundin Elsie. In dem wirklich phantastischen Film mit Michael York spielt die wunderbare Liza Minelli diese Sally und hat dann im realen Leben ähnliche Probleme gehabt. Liza hat die Kurve noch gekriegt, Whitney nicht.  Aber  vielleicht ist ja alles nur Cabaret, eine gigantische Inszenierung, damit Sony nur dreißig Minuten nach Whitney Houstons Tod den Preis für ihr "Ultimate Collection Album" bei iTunes und Amazon in Großbritannien um sechzig Prozent erhöhen konnte? Die Erde sei ihr leicht.

Womit wir bei Inszenierungen sind: Kann man bei unterschiedlichen Aufführungen eines  bestimmten Stückes oder einer Oper, also desselben Stoffes an verschiedenen Theatern,von Plagiaten sprechen? Zweifellos nicht! Regisseure; Schauspieler und der ganze Troß der fleißigen Theaterarbeiter geben in der Regel ihr ganz individuelles Herzblut in die Inszenierung hinein, so dass aus den "Räubern", der "Aida" oder aus dem "Kaukasischen Kreidekreis" im günstigen Fall immer etwas Neues heraus kommt.

Wie ist es bei Filmen? War es notwendig, Stieg Larsson "Vergeltung" noch einmal zu verfilmen? Es gibt bereits eine spannende und gut gemachte schwedisch-deutsche Verfilmung der gesamten "Millenium"- Trilogie.  Kann irgend jemand Noomi Rapace als Lisbeth Salander das Wasser reichen? Und wenn man nun schon in Hollywood keine eigenen Ideen mehr hat, musste man dann noch das gräßliche Teiggesicht Daniel Graig den Mikael Blomkvist darstellen lassen?

Fragen über Fragen. Die Antwort ist einfach: Sie heißt Patricia Rooney Mara, die in der Rolle als Lisbeth Salander den lahmen Bond-Ersatz gnadenlos an die Wand spielt. Und wenn sie in diesem Film den wahrscheinlich außerhalb der Pornoszene besten Orgasmus der Filmgeschichte mimen darf, ist der gute Graig auch hier wieder nur ein Stück der Kulisse. Um wie in seinen James-Bond-Filmen die Explosionen besser wirken zu lassen....

1 Kommentar:

  1. übrigens hat Daniel Craig in dem hervorragenden britischen Film Layer Cake ne gute Figur gemacht. Finde ich zumindest.
    Wobei es vielleicht auch an all den anderen Nebendarstellern und den schön verzwickten Plot lag.

    Mir hat er seinerzeit gefallen. Lange bevor er zum nächsten James Bond berufen wurde.

    Cheerio,
    Marian

    PS.: The Guard, ohne Daniel Craig, auch ein großartiger Film. Spielt in Irland und ist tiefschwarz. "Now I know what you're thinking. You're thinking, these men are armed and dangerous, and you being an FBI agent you're more used to shooting at unarmed women and children..."
    :D

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