Sonntag, 15. Mai 2011

Taken by a Strangler

Vorab: Mir geht dieser ganze Eurovision Song Contest seit etwa 280 Jahren völlig am A... vorbei. Meistens gibt's nur schlechte Schlager. Die einzige Ausnahme war Abba mit "Waterloo", das war noch halbwegs Musik, die man hören konnte. Auch als der Contest noch Grand Prix de la Eurovision oder so hieß, war es nicht besser. Trotzdem amüsiere ich mich nach wie vor über die Verrenkungen, die der sogenannte Komponist Ralph Siegel macht. Siegel, der Arndt Bause der BRD, und wie dieser genauso bissig, wenn es darum geht, Konkurrenten vom Wurschtkessel fernzuhalten, hat mit einer gewissen Nicole ein einziges Mal den Grand Prix gewonnen und leitet seitdem für sich das Recht ab, auch in den nächsten 160 Jahren nur seine Titel zum Preisverleih zu schicken. Lange glaubten ihm die Fernsehgebührenverteiler bei der ARD und die Ergebnisse in den vergangenen dreißig Jahren waren dann auch entsprechend grauslig. Außer bei den drei Mal, als Siegel außen vor blieb und Germany - auch genannt "Zero Points"- Guildo Horn, Stefan Raab und Lena Meyer-Landruth schickte.

Womit wir beim Thema sind: Lena wurde Zehnte. Auch nach ihrem Sieg im Vorjahr hielt ich das Mäuschen für eine kleine farblose Trällersuse ohne große Stimme. Bis ich sie in der Sesamstraße mit Ernie und Bert sah, wo sie ihren Titel "Satellite" mit dem Text "Bert, oh Bert, wo bist du nur geblieben" sang. Da hat sie mich weniger mit ihrem Gesang, sondern durch ihre frische Art bezaubert und ich war Lena-Fan. Bei näherer Betrachtung bemerkte ich dann, dass ich dem unschuldigen Mädchen deshalb eine gewisse Antipathie entgegengebracht hatte, weil ich ihren "großartigen" Entdecker nicht ausstehen kann. Den Jungen vom Fleischer in Köln-Sülz. Der da immer im chinesischen Kochtopf die Bobbahn hinunterfährt und uns diesen Hirnriss als Unterhaltung verkauft. Oder in seinen Sendungen Leute bepöbelt, die sich nicht wehren können. Wie lustig! (würg!) Einen sogenannten Entertainer, der für mich einen sehr großen Anteil an den Geschmacksverirrungen und -verwirrungen sowie den steten und unaufhaltsamen Niedergang des deutschen Fernsehens hat. Nun hat er Lena verschlissen und nur ein Jahr dafür gebraucht. Sie wäre gut beraten, den Zirkus nicht mehr länger mit zu machen.

Übrigens: Wer aufmerksam liest, hat vielleicht die leichte Verfremdung in der Überschrift gemerkt. Lena sang gestern "Taken by a stranger". Ein "strangler" ist ein Würger. Einer der berüchtigsten Mörder, der vor allem Frauen erwürgte, war der Boston Strangler. Sein Fall wurde 1968 mit Tony Curtis und Henry Fonda von Richard Fleischer in der Regie verfilmt. Was für ein Zufall...

2 Kommentare:

  1. Eh neeee, jetzt bin ich aber enttäuscht. Ich kenne ihren Song nur von Youtube. Sie ist doch wirklich nur eine Trällersuse ohne groß Stimme, mehr ein StimmCHEN. Und dann überlege man es sich mal. Voriges Jahr war sie 19 und jetzt sollte sie 20 sein oder gleich werden. Also von einer FRAU (Betonung auf Frau) mit 20 erwarte ich doch schon etwas mehr als Statements à la 15jähriges Teenigirl. Ich habe sie noch nie, wirklich noch nie, etwas Sinnvolles, Zusammenhängendes sprechen gehört. Nungut, Männer mögen vielleicht kleine Mädels. Heutzutage sind ja komischerweise Kindfrauen in. ;)

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  2. @Pe Wi: so schnell kommt man in Verruf! Also,ich schwöre hiermit an Eides Statt, dass ich weder einen von Lenas Titeln im Original kenne (außer den besagten in der Sesamstraße und der war hübsch), niemals diese Art von Musik höre und außerdem niemals ein Interview mit Lena, Schrammel-Karl oder Bläck-Roy gelesen habe. Auch schließe ich körperliches Begehren gegenüber Frl. Meyer-Landruth vollkommen aus, da ich mit kleinen Mädchen nichts anfangen mag.;-)

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