Dienstag, 12. April 2011

Edel sei der Mensch

Ist er auch. Und meist auch kein Verbrecher. Trotzdem gibt es sie: Räuber, Mörder, Geldfälscher. Letzteren sagt unsere Morgenzeitung gerade wieder einmal den Kampf an. "Wie kann man Falschgeld erkennen" fragt sie eine Expertin von der Bank.

Interessant ist ja, wie Politik und damit der Gesetzgeber an dieses Problem herangehen. Offiziell hatten wir noch nie eine so sichere Währung wie den Euro. So tönte es Anno 2000 allüberall bei der Einführung der im Volk bis heute unbeliebten Währung. Nun gibt es aber außer Politik und Notenbanken, die gerade quasi nebenbei ein paar Dutzend Milliarden für den sogenannten Euro-Rettungsschirm drucken lassen, auch inoffizielle Gelddrucker. Die kümmern sich einen feuchten Kehricht um die Verlautbarungen der Volksberuhiger und so steigt der Anteil des Falschgeldes seit Jahren kontinuierlich an. Was passiert nun, wenn man so einen falschen Schein im eigenen Portemonnaie bemerkt? Man muss ihn bei der Polizei abgeben und diese ermittelt dann. Das Geld ist weg, Ersatz gibt es nicht. Wenn man das Falschgeld aber nun ausgibt, macht man sich strafbar. Irgendwie erinnert mich das an die Nazi-Wehrmacht. Die kriminalisierte einfach den in der Kaserne beklauten Landser mit einem ominösen Straftatbestand "Verleitung zum Kameradendiebstahl". Nicht der Dieb, der Beklaute wahr Schuld. Aber wir haben ja so vieles aus der Nazizeit beibehalten - ich denke nur an die tolle Stopp-Kelle unserer Polizei, die auch erst in der Nazi-Zeit eingeführt wurde - da liegt diese Nutzung von Erfahrungen der Wehrmacht auf der Hand.

Die Lösung heißt also: Der Geschädigte ist selber Schuld. Nicht die Volltrottel von EZB und Bundesbank, die den Euro einfach nicht fälschungssicher hinkriegen. Nicht die Politik, die ohne Not Grenzkontrollen und Personal bei der Polizei abbaut und damit den Ganoven freie Fahrt gewährt. Nicht der Gesetzgeber, der den Geschädigten einfach ohne Entschädigung im Regen stehen lässt.

Nein, der brave Bürger ist selber Schuld. Wenn jetzt demnächst in Brandenburg noch einmal rund 2000 Polizisten abgebaut werden, kann das oben genannte Beispiel noch weiter ausgebaut werden. Vielleicht in der Art hier: "Liebes Mordopfer, Sie sind selber Schuld. Warum halten Sie sich auch in Brandenburg auf? Kein normaler Mensch kommt doch freiwillig hierher! Wir können Ihnen leider nicht mehr helfen. Jetzt sehen Sie mal zu, wie Sie Ihren Mörder fangen!"

Na ja. Trotzdem einen schönen Guten Morgen...

1 Kommentar:

  1. Ist uns in Griechenland vor mehreren Jahren passiert. Dort kamen/kommen aus Ex-Jugoslawien falsche 10-Euro-Scheine hinein, hatten einen erwischt, waren erstaunt als in einem Geschäft geprüft wurde und wir bemerkten, dass wir eine Blüte hatten, im nächsten Geschäft wurde Gottseidank nicht geprüft.

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