Samstag, 12. Februar 2011

Hiob wohnt im Barnim

Hiob - das ist der mit den gleichnamigen Botschaften - wohnt zur Zeit bei mir nebenan. Im Landkreis Barnim. Oder anders herum: Der Aufschwung lässt grüßen. Die Großbäckerei in Bernau wird ersatzlos geschlossen. Zweihundert Leute arbeitslos und kaum vermittelbar. Schon im vorigen Jahr hatte die Firma Lieken am Standort siebzig Leute entlassen. Es geht aufwärts!

Besserung ist nicht in Sicht. Auch unser Hubert ist ziemlich still geworden. Der Großinvestor Weber Motors aus Baden-Würtemberg, der sich auf dem alten Kasernengelände an der Schwanebecker Chaussee niederlassen und einhundertsiebzig Arbeitsplätze schaffen wollte, scheut dem Vernehmen nach vor den drohenden Altanschließergebühren für Wasser zurück.Das können an diesem Standort leicht einige Millionen Euro werden.

Diese Altanschließergebühren sind allerdings eine reine Fiktion, denn man will hier die Bürger (und Firmen) zur Kasse bitten, die bereits zu DDR-Zeiten an das Trinkwassernetz angeschlossen wurden. Diese Leistungen wurden ja schon einmal bezahlt, nämlich vom Staat DDR, aus Steuergeldern und Geldern, die wir damals alle zusammen erwirtschaftet hatten.

Diese Gebühren sind ein reines Produkt unserer famosen Landesregierung unter König Plattscheck und haben ihre Ursache in der Zeit, als eben dieser Mensch Umweltminister war und sein Intimus Speer als Staatssekretär uneheliche Kinder zeugte - für die dann der Steuerzahler aufkam. Aber das nur nebenbei.

Aufgrund fehlerhaft gegründeter Wasser- und Abwasserzweckverbände sind inzwischen 320 Millionen Euro an Schulden aufgelaufen, die das Land in so etwas wie eine "Bad bank" eingebracht hat. Irgendwann muss die ganze Sache refinanziert werden und deshalb will man wieder einmal den Bürger abkassieren. Mit Effekten wie oben beschrieben.

Kritische Stimmen in Bernau sind sich übrigens sicher, dass unsere Stadtverwaltung - sollte das Problem der Altanschließergebühren für Wolf Motors wider Erwarten aus dem Weg geräumt werden - es trotzdem schaffen wird, den Investor zu vergraulen. Es wäre nicht das erste Mal.

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