Mittwoch, 13. Oktober 2010

Voller Gnade: Bahn verzichtet auf Preiserhöhungen im Fernverkehr

Nachdem M. gestern für ihren ganz normalen Nachhauseweg geschlagene zweieinhalb Stunden gebraucht hat - normal ist etwas über eine Stunde, gestern sollen Kinder auf den S-Bahngleisen gespielt haben - kommt mir folgende Nachricht heute morgen gerade Recht:


"BERLIN - Die Deutsche Bahn wird nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung zum Winterbeginn die Fahrpreise im Fernverkehr nicht erhöhen. Das berichtet das Blatt unter Berufung auf Konzernkreise. Es wäre das erste Mal seit acht Jahren, dass die Preise mit dem Fahrplanwechsel nicht steigen. Dem Bericht zufolge bleiben die Tarife in allen ICE-, Intercity- und Eurocity-Verbindungen unverändert. Im Nah- und Regionalverkehr wird die Preiserhöhung dem Vernehmen nach im Schnitt unter 2 Prozent liegen. © dpa"

Drei Dinge gilt es dazu anzumerken:
  1. Hier tut man wieder einmal so, als ob man dem Fahrgast eine seltene Gnade gewährt, in dem man die Preise einmal nicht erhöht. Demagogen im Bahnvorstand.
  2. In den vergangenen acht Jahren haben die ständigen Fahrpreiserhöhungen nicht zur Verbesserung des Angebots der Deutschen Bahn geführt. Der Fahrplan und das Sreckennetz wurden weiter ausgedünnt, Bahnhöfe verkauft oder einfach aufgegeben. Stattdessen betreibt man nur noch Prestigeobjekte, um den angestrebten Börsengang zu flankieren. Stuttgart 21 lässt grüßen. Ein Staatskonzern wie die Deutsche Bahn, bei dem die Männädscher im wesentlichen von unseren Steuergeldern alimentiert werden, sollte sich über die abgelieferten Leistungen schämen.
  3. Die Berliner S-Bahn müsste eigentlich anstelle einer Fahrpreiserhöhung jedem Fahrgast noch einen Bonus für die Benutzung auszahlen. Alles andere ist eine ausgemachte Frechheit beí übervollen , regelmäßig verkehrenden Kurzzügen auch im Berufsverkehr, ständigem Pendel - und Schienenersatzverkehr sowie offenbar geplanten Verspätungen.
Die Ablösung von Napoleon Mehdorn war ganz offensichtlich nur ein Bauernopfer. Seine unselige Politik des Börsengangs mit allen negativen Folgen für die Fahrgäste wird heimlich, still und leise weiter verfolgt.

1 Kommentar:

  1. Und wie es sich jetzt herausstellt, war das eine Lüge. Die Preise werden doch erhöht - im Nahverkehr.

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