
Dass mit dieser Art von Kommentaren unfähigen Politikern ein Persilschein ausgestellt wird, sei geschenkt. Allerdings lässt mich das Geschwätz des Kommentators, dass systematische Bauarbeiten im Bildungssystem angeblich nicht möglich wären, am Verstand der Meinungsmacher in diesem Bundesland zweifeln. Aber wahrscheinlich weiß es Herr Thiessen nicht besser, weil ihm Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Und um ein Bonmot von Stanislaw Jercy Lec zu bemühen: Gerade seit den letzten zwanzig Jahren gab und gibt es viele Eskimos, die den Menschen am Kongo erzählen wollen, wie die zu leben haben.
Mittlerweile pfeifen es nämlich selbst die Spatzen von den Dächern, dass uns Brandenburger ein reformiertes DDR-Bildungssystem mit polytechnischen Oberschulen, ohne Staatsbürgerkunde und Wehrunterricht, Englisch als erster und Russisch oder Chinesisch als zweiter Fremdsprache weltweit wohl in die Spitzengruppe bei den PISA-Tests katapultiert hätte. Und vielleicht würde dann die Wirtschaft in Brandenburg nicht ständig über total bildungsunfähige Lehrstellenbewerber klagen. Aber so wird wohl auch noch in zwanzig Jahren herum experimentiert werden und die armen Schüler werden immer blöder...
Finnland macht es uns vor. Ich bin auch heilfroh, noch DDR-Bildung genossen zu haben, wo noch Wert auf Allgemeinbildung gelegt worden ist. Als ich in RP gewohnt habe, wurde ich mal gebeten einen Literaturhefter einer Abiturientin zu kopieren. Es ging um Heinrich Heine. Mehr als das Buch der Lieder gab es da nicht. Arme deutsche Schüler.
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