Sonntag, 18. Juli 2010

Das Holzhaus, die Parteien und ein Philosoph

EIner meiner Freunde war dreißig Jahre in der SPD gewesen und aufgrund der Politik dieser Partei vor allem in der sogenannten "Großen Koalition" mit der Merkel-CDU aus der Partei ausgetreten. Eines Tages, es war auch noch sein Geburtstag, traf er auf der Straße rein zufällig einen alten Schulfreund, den er jahrelang nicht gesehen hatte. Beide freuten sich über alle Maßen und beschlossen, das Wiedersehen zu begießen. Nach etlichen Bierchen sprach mein Freund auch von der politischen Heimatlosigkeit, die er momentan empfinde und dass er auch schon überlegt hätte, bei den Bündnisgrünen einzutreten. Aber auch die wären mittlerweile viel zu neoliberal, hätten die Bundeswehreinsätze in aller Welt mit zu verantworten und ihr eigentliches Ziel, den Erhalt und die Verbesserung der Umwelt, zugunsten der Karrieren ihrer Funktionäre schon längst aufgegeben. Überhaupt frage er sich, wie es denn komme, dass alles, was man gründe, seien es Akademien, Kunstverbände, Vereine, Arbeitsgruppen oder - gemeinschaften und Parteien sowieso, sofort, wenn trocken kaum die Wände, schon die ärgsten Ignoranten beherberge ? Ob es dagegen überhaupt kein Mittel gäbe ?

Sein alter Schulfreund war von Beruf Baumeister und im Laufe der Jahre Alltagsphilosoph geworden, ihn konnte eigentlich nichts im menschlichen Leben mehr erstaunen und so wusste er auch auf die Frage meines ehemaligen, heimatlosen SPD-Mitglieds eine Antwort: "Ich glaube kaum, dass es ein Gegenmittel gibt." begann er mit der Antwort auf die schwierige Frage: " Mit solchen Körperschaften, ist es wie mit Häusern, die man aus Holz baut." " Wie das ?" kam prompt die Gegenfrage. "Ich habe im vorigen Jahr erst eins ausgeführt, und ehe ich es selbst bezogen, da hatten längst schon, ungelogen, die Schaben sich drin einquartiert."antwortete der Philosoph und Baumeister.

(Unter Verwendung einer Fabel von Iwan Krylow und zweier wahrer Lebensgeschichten)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über alle Kommentare. Bitte halten Sie sich aber an die Netiquette - keine rassistischen, sexistischen oder sonstwie diskriminierenden Äußerungen. Auch Militaristen haben hier ausdrücklich kein Forum. Falls Sie der Ansicht sind, ich wäre a. blöd b.hässlich oder c. beides, behalten Sie das bitte für sich. Es interessiert hier niemanden. Versuchen Sie, inhaltlich relevante Kommentare, die die Diskussion zum Thema voran bringen und das Thema erhellen, abzugeben. Ich behalte mir vor, Kommentare zu kürzen oder zu löschen und weise darauf hin, dass die in Kommentaren geäußerten Ansichten nicht unbedingt meinen eigenen entsprechen.