Sonntag, 25. April 2010

Massenmörder und die Vorsehung


"Wann immer ein Staatsmann sich als Instrument der Vorsehung begreift, ist das Schlimmste zu befürchten." sagte der britische Philospoh John Gray in einem Interview mit den "Spiegel" über die Staatsverbrecher Blair und Bush und ihre Versuche, Demokratie und Menschenrechte mit Feuer und Schwert im Irak und in Afghanistan zu verbreiten. John N. Gray, geboren 1948 in South Shields (Tyne & Wear, England), studierte Philosophie, Politik und Wirtschaftswissenschaften in Oxford. Bis 2008 war er Professor für Europäische Ideengeschichte an der London School of Economics. Er machte sich in den neunziger Jahren einen Namen als Kritiker neoliberaler Wirtschaftsideologie und schreibt regelmäßig für The Guardian, Times Literary Supplement und New Statesman. John Gray lebt mit seiner Familie in Oxford. Nur wenige seiner Werke sind bisher ins Deutsche übersetzt, darunter "Von Menschen und anderen Tieren" (Stuttgart 2010, Klett-Cotta) sowie "Politik der Apokalypse" (Stuttgart 2009, ebenda).

Bisher haben wir in Deutschland das Glück gehabt, dass unsere großen Staatslenker und Massenmörder (ab wann ist ein Mörder ein Massenmörder - reichen schon 42 Tote tote deutsche Soldaten oder 140 Bombenopfer in Afghanistan ?) noch immer ein wenig im Schatten des allergrößten Massenmörders aller Zeiten stehen und es bisher nicht wagen, sich öffentlich als Vollstrecker der Vorsehung zu bezeichnen. Aber ich denke, auch unsere GröFaZkes sind bald wieder so weit. Man übt ja schon fleißig die Kriegsrhetorik der Nazis...

Zum Foto: Erster Protest der Truppe gegen eine aussichtslose Mission und gegen sinnloses Sterben? Die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan wissen selbst nicht, warum sie in diesem Land ihr Leben riskieren sollen und nähen sich diese Aufkleber auf die Uniform. "Ich kämpfe für Merkel". Und für wen stirbst Du, Kamerad ?

1 Kommentar:

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