Mittwoch, 7. April 2010

Deutsche zweiter Klasse, Teil 13

Zugegebenermaßen wenigstens mal eine Idee unseres Bundesgesundheitsministers, über die man nachdenken sollte: Um dem drohenden Ärztemangel zu begegnen, fordert Philipp Rösler eine Abschaffung des scharfen Numerus clausus und mehr Medizinstudienplätze. Denn wer Arzt werden will, benötigt heute ein Super-Abitur oder einen langen Atem. Zudem plane Rösler eine "Landarztquote". Demnach sollen angehende Medizinstudenten, die sich als Landarzt verpflichten, bevorzugt bei der Vergabe von Studienplätzen behandelt werden. Der Staat und ausgerechnet die Ärzte- und Zahnärztepartei FDP will Mediziner in die Pflicht nehmen und alles wird besser ? Vielleicht in zehn bis zwölf Jahren - solange dauert nämlich die Ausbildung eines Mediziners - und auch nur, wenn der Röslersche Plan sofort umgesetzt wird.

Und ob man damit auch die Probleme im deutschen Mezzogiorno lösen kann ? Nach Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums fehlen derzeit 63 Hausärzte in Brandenburg, davon mehr als die Hälfte in den Landkreisen Uckermark, Märkisch-Oderland und Spree-Neiße. Und auch in den Krankenhäusern des Landes seien 170 Stellen unbesetzt. Nach Informationen der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburgs ist der ländliche Raum Ostdeutschlands auch deshalb so wenig attraktiv für junge Ärzte, weil sie hier 20 bis 30 Prozent mehr behandeln müssen als im Bundesdurchschnitt, trotzdem aber maximal 95 Prozent der Honorare ihrer Kollegen im Westen bekommen. Ob es dann eines Tages wieder heißt : "Die Gurken in den Osten"? Weil die schlechten Ärzte nämlich im Westen keine Stelle bekommen...

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