Am 6. Mai diesen Jahres jährte sich derTodesstag von Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt zum 150. Male und am 14. September besinnen wir uns auf seinen 240. Geburtstag. Grund genug, aus dem Jahre 2009 ein Humboldtjahr zu machen. Was ist so Besonderes an diesem jüngsten von zwei Söhnen eines preußischen Offiziers und Kammerherrn? Warum widmet man ihm heute noch Universitäten und wissenschaftliche Gesellschaften, warum wird ein Roman über ein fiktives Treffen zwischen ihm und Gauss zu einem Bestseller? Nun, sehr treffend begründete der theoretische Mediziner und Physiologe Emil Heinrich Du Bois-Reymond (* 7. November 1818 in Berlin; † 26. Dezember 1896 ebenda) die allgemeine Verehrung Humboldts in einem Satz: "Jeder strebsame Gelehrte ist Humboldts Sohn. Wir alle sind seine Familie.“
Nur vordergründig liegen Humboldts Verdienste in der Erforschung des südlichen Amerikas, einer Gegend, die bis zu Humboldts Eindringen zwar bereits von Europäern entdeckt und besiedelt, aber kaum erforscht war. Wichtiger an seinem Lebenswerk ist aber, dass Alexander von Humboldts Denken in einem umfassenden Sinn auf die Welt im Ganzen gerichtet war. Humboldt lenkte sein Forscherinteresse und seine Wissenschaftskonzeption nicht allein auf die jeweiligen Gegenstände, sondern schuf eine kosmopolitische Wissenschaft aufgrund ihrer ethischen Fundierung und der an den Interessen der gesamten Menschheit ausgerichteten politischen Verantwortlichkeit. Als Forscher setzte Humboldt auf weltweite Vernetzung und förderte sie nach Kräften durch eigene Korrespondenz und als Organisator von Begegnung und Ergebnisaustausch unter Wissenschaftlern - ein für damalige Zeiten revolutionärer Ansatz und wirklich erst in den letzten Jahrzehnten allgemein realisiert.
Ich bin auch heute noch stolz, dass ich an der Humboldt-Universität in Berlin studiert und promoviert habe. Auch wenn diese Uni wie so viele andere Hochschulen in diesem Land am Tropf hängt und längst nicht soviel leistet, wie sie könnte. Aber das liegt vielleicht auch an den Beamtenärschen der willfährigen fünft-und sechstklassigen Wessi-Professoren, die die Alma mater Berlinensis nach dem Anschluß der DDR gekapert haben und sie auch heute noch besetzt halten...
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Montag, 6. Juli 2009
1 Kommentar:
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Ich freue mich auch heute noch darüber, daß meine Schwester an der Humboldt-Uni studiert hat, grins frech, für mich hats nur zur IHS Wismar gereicht, dafür ernte ich bei der Nennung meines Berufes nachwievor im Westen größtes Erstaunen.
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