Mittwoch, 8. April 2009

Heute mal wieder zu Lokalredaktionen


Aus aktuellem Anlaß ein aktuelles Marx-Zitat:

" Das religiöse Elend ist in einem Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem der Protest gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist ein Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes." (aus: Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie)

Zwei Anlässe bringen mich heute wieder einmal zu Marx und Religion: Einmal natürlich das anschwellende Gekreische aller Kirchen in allen Massenmedien wegen Ostern. Jedes Jahr wieder und jedes Jahr ähnlich blöd und langweilig wie Kölner Karneval. Den zweiten Grund liefert auch ein Massenmedium: Unsere aberwitzige Lokalzeitung, die "Märkische Oderzeitung". Schlecht gemacht, stramm auf Linie der Herrschenden und ihrer Meinung, mit schlechter Rechtschreibung und noch schlechterer Grammatik.Die Kinderwitze und "Hägar der Schreckliche" als Comic sind gut. Sonst fast nichts. Zum zweiten Mal innerhalb von 3 Wochen und unabhängig vom Osterfest liefert sie heute eine ganze Zeitungsseite unter dem TItel "Glauben und Welt" ab. Der Witz dabei ist, dass die "MOZ" eigentlich offiziell gar keine Kirchenzeitung ist.Trotzdem dürfen die allgegenwärtigen Pfaffen mit unserem Abo-Geld ihre Positionen frech immer weiter ausbauen. Vor einigen Wochen hatte man bei "MOZ"ens eine große Leserumfrage gestartet. Die Leser sollten einen Riesenfragebogen ausfüllen. Im wesentlichen ging es darum, was die Zeitung besser machen könne. Auf die Auswertung warten wir nun schon eine ganze Weile.Wenn die Leser in der Umfrage so vom Leder gezogen haben, wie sie es fast immer in ihren Leserbriefen tun, wird die "Bearbeitung" der Umfrageergebnisse wohl noch geraume Zeit in Anspruch nehmen. Interessant sind ja an der "MOZ" eigentlich nur die Leserbriefe. Offensichtlich hat man wohl in der Redaktion Probleme, so richtig angepasste und hurrapatriotische Briefe zu finden und muss daher eine Vielzahl von kritischen Leserbriefen veröffentlichen. Und was die Leser der Redaktion als Reaktion auf die oftmals grässlichen Artikel - vor allem zur DDR-Geschichte oder zu den glorreichen vergangenen 20 Jahren - um die Ohren hauen, ist meistens köstlich. Wahrscheinlich hätte ich bei einer ähnlichen Resonanz als Redakteur schon längst in den Sack gehauen...

Foto: Zeitungsente (berwis, www.pixelio.de)

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