Sonntag, 18. Januar 2009

Jan Feustel 1951-2009

Telegraphenpfahl,
erdfarben schmal,
tut seine Pflicht,
bis er zerbricht.
Ist nirgendwo mehr zu lesen,
er wäre gewesen.

Und kann doch von sich sagen:
Ich habe Nachricht weitergetragen.


In der vergangenen Woche starb der Lyriker, Autor und Historiker Jan Feustel kurz vor seinem 58. Geburtstag in seinem Haus in Blankenfelde bei Zossen. Jan schrieb vor allem über die Geschichte Berlins und Brandenburgs sowie über Kirchenbau. Bekannt wurde er auch durch seine Kirchenspaziergänge und Architekturführungen nicht nur durch Berlin. Seine Erzählabende mit Märchen und Sagen oder Schilderungen aus dem Berliner und brandenburgischen Milieu gestalteten sich zu beliebten, sehr persönlichen Ereignissen. Ohne Zweifel kann man von ihm sagen, dass er wie der unscheinbare Pfahl in seinem obigen Gedicht Nachricht weitergetragen hat und damit etwas von ihm bleiben wird.

In unserer Jugend waren Jan und ich eng befreundet.Durch Studium, Arbeit und Familie hatten wir uns dann leider etwas aus den Augen verloren. Eine Einladung vom Herbst, ihn zu besuchen, musste ich aus Zeitgründen ablehnen und den Besuch auf das Frühjahr verschieben. Nun wird es nicht mehr dazu kommen. Wir sind in einem Alter, wo man wirklich nichts mehr allzu lange vor sich herschieben sollte...

Gedicht: Jan-Michael Feustel (1971)aus: Offene Fenster 4, Schülergedichte, Verlag Neues leben Berlin 1973

4 Kommentare:

  1. Hallo Frank, ich kenne Jan Feustel nicht, allerdings sagen mir Inge und Günter Feustel etwas? Hat der Jan damit was zu tun?
    1973 habe ich noch Knabes Jugendbücherei gelesen. "Das Mädchen aus dem Nebenhaus" oder so...das war lange mein Lieblingsbuch. Gruß Jeanette

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  2. Hallo Jeanette,
    Jan war der Sohn von Inge und Günter Feustel. meine Kinder sind praktisch mit ihren geschichten -auch im "Bummi" - aufgewachsen.

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  3. Hallo Jeanette,
    Jan war der Sohn von Inge und Günter Feustel. meine Kinder sind praktisch mit ihren geschichten -auch im "Bummi" - aufgewachsen.

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  4. Hier meldet sich eine schülerin von Inge und Günther Feustel in Blankenfelde, wo ich 1954 Abitur machte und auch von Günther F. geprägt wurde. Er war mein Biolehrer und hat mein Interesse an diesem Fach geweckt. Anschließend habe ich in Berlin Medizin studiert. An jan kann ich mich erinnern als er 3 jahre war und mit sem Vater durch die Wiesen stolperte, dabei die Blumen und Gräser mit lateinischen Namen bezeichnen konnte. Erst mit der Wendezeit kam ich über eins meiner Kinder zu den Exkusionen von Jan, dazu habe ich noch handschriftliche Einladungen auf Postkarten mit viel Liebe und Akrebie geschrieben.
    Zu seinem diesjährigen Geburtstag freuten wir uns schon auf die neue Geschichte. Ich hatte ein kleines Fotoalbum von seinn Exkursionen zusammengestellt...
    Es traf uns hart und bedeutet für viele einen großen Verlust, dass er nicht mehr unter uns ist !

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