Freitag, 22. August 2008

Sprache und Gedanken


"Man zitiert immer wieder Talleyrands Satz, die Sprache sei dazu da, die Gedanken des Diplomaten (oder eines schlauen und fragwürdigen Menschen überhaupt) zu verbergen. Aber genau das Gegenteil hiervon ist richtig. Was jemand willentlich verbergen will, sei es nur vor anderen, sei es vor sich selber, auch was er unbewußt in sich trägt: die Sprache bringt es an den Tag. Das ist wohl auch der Sinn der Sentenz: Le style c'est l'homme, die Aussagen eines Menschen mögen verlogen sein - im Stil seiner Sprache liegt sein Wesen hüllenlos offen." schrieb Victor Klemperer in seinem Werk "LTI - Notizbuch eines Philologen".

Tut mir Leid, Leute: Ich höre mir die Kommentare über die Olympischen Spiele in Peking an, ich sehe die Berichte über den Konflikt im Kaukasus.Beides ist stillos und beides ist verlogen.Wir sind immer noch oder schon wieder im Kalten Krieg. Und ich sehe Pippin den Kurzen alias Sarkozy bei seiner heuchlerischen Rede vor den Särgen der französischen Soldaten in Afghanistan, sehe ihn beten und sehe ihn an den Gräbern heucheln - und stelle mal wieder fest: die Menschheit in Gestalt unserer Herrscher lernt nie dazu und ändert sich nie...

Foto: "Trauer" (Verdun) von Peter B. Weber (www.pixelio.de)

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