
Veranstaltungen, bei denen man eigentlich alle demokratischen Kräfte einbeziehen müsste, passieren in meinem Heimatdorf Schönow grundsätzlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit, quasi unter dem Ladentisch.Sei es aus Dummheit der Bürgermeisterin oder aus Berechnung - immer wenn man sich als interessierter Bürger einbringen oder auch mal ein paar Fragen an die Obrigkeit los werden könnte, erfährt man am nächsten Tag aus der Zeitung, dass irgendwo im Ort irgendein Zirkel der Haute Volaute getagt hat und wichtige Reden geredet sowie Beschlüsse wieder einmal am Volk vorbei - aber in dessen Namen - gefasst wurden. So auch vor wenigen Wochen, als "alle" demokratischen Kräfte des Ortes sich unter Anleitung der ehrenamtlichen Bürgermeisterin Adelheid R. zu einer Protestveranstaltung trafen - gegen die zunehmende Präsenz der NPD im Dorfkrug. Zumindest die Anwesenden sprachen sich dagegen aus, dass Schönow zu einem Hort der Nazis wird.Der normale Bürger erfuhr schon am nächsten Tag aus der Zeitung, dass eine derartige Sitzung der Dorfoberen stattgefunden hatte. Und angeblich sollen auch die Bürger eingeladen gewesen sein. Es gibt zwar wenigstens drei Schaukästen für amtliche Aushänge im Ort - aber wie gesagt: Heimlich ist schöner, man ist unter sich, kann weiter schön unkonkret bleiben, keiner stellt unbequeme Fragen und man feiert sich wieder mal schön selbst.Das Resultat nunmehr am Wochenende: Als wir am Sonnabend gegen 20:00 Uhr von einem Besuch nach Hause kamen, wunderten wir uns über den kreisenden Hubschrauber über Schönow. Die Polizei versuchte gerade, ein rechtsextremes Konzert im Dorfkrug aufzulösen. Schönow ist wieder in den Medien, ist das nicht wunderbar ? Das ist so richtig geschäftsschädigend. Ich erinnere mich mit einem unguten Gefühl an die 90er Jahre, als es hier schon einmal eine stabile Nazigruppe gab. Übrigens war Frau Reimann auch damals Bürgermeisterin.Wie wäre es denn, liebe Frau Reimann, lieber Herr Handke und lieber Herr Geissler vom "Bündnis gegen rechts", wenn Sie bei Ihrer nächsten Selbstbeweihräucherung mal ein paar Bürger einladen würden ?
Foto: "Stolperstein" von alipictures, http://www.pixelio.de
Ein Stolperstein erinnert an ermordete Opfer der NS-Zeit.
Hi Frank,
AntwortenLöschenman kann ja gar nicht so viel essen wie man kotzen möchte, wenn man solche Berichte wie deinen liest.
Was denkt sich denn die Obrigkeit bei euch?
Mist, fangfrage, vermutlich denkt sie gar nicht. Völlig verkalkt nach all den Jahren.
Dabei sollte auch einem blinden mit Krückstock auffallen, daß wenn man Anfang der 90'er ein Problem mit Nazis hatte und es jetzt langsam wieder bekommt irgendwas falsch läuft.
Hallo? Bündnis gegen Rechts?
Mann oh Mann.
Aber weiter so. Schreib solche Texte auch immer fleißig an die MOZ oder was ihr sonst so im Barnim lest :)
Beste Grüße aus Kleinmachnow (ein Glück is dieser elendige Horst Mahler hier nicht mehr ansässig),
Marian