Freitag, 20. Juni 2008

Kolonialherren

Wie arbeitet eine Kolonialmacht? Das unterdrückte Volk, vor allem seine Kultur, wird tot geschwiegen, diffamiert und wirtschaftlich fertig gemacht. Zweifel daran ? Man lese folgende Meldung:

" In den ostdeutschen Bundesländern werden heute nur noch 2,2 Prozent der gesamten deutschen Buchproduktion erzeugt. Am Gesamtumsatz der Buchbranche von 10,7 Milliarden Euro sind Firmen aus den neuen Bundesländern (ohne Berlin) nur noch mit 0,9 Prozent beteiligt (Berlin mit 5,6 Prozent). Diese Zahlen nennt der Berliner Verleger Christoph Links in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit" im Zusammenhang mit der Krise des in die Insolvenz gegangenen Berliner Aufbau-Verlags.

Besonders anschaulich werde der Verfall in Leipzig. Die einstige Nummer eins der deutschen Buchstädte rangiere inzwischen auf Platz 16 hinter Göttingen, Saarbrücken und Heidelberg und verfüge nur noch über vier Verlage mit mehr als 20 Mitarbeitern. Als Hauptgrund für den Niedergang der Buchproduktion in den neuen Ländern nennt Links die Privatisierungspolitik der damaligen Treuhandanstalt nach der Wiedervereinigung. Es sei schließlich nur noch um schnelle Verkäufe gegangen, "egal an wen".

Der enorme Zeitdruck habe überdies das knappe Personal der Treuhand überfordert. Zu Beginn habe die Zuständigkeit für sämtliche DDR-Verlage bei einem einzigen Mitarbeiter gelegen. Der Fall des Aufbau-Verlages zeigt nach Ansicht des Verlegers "wie in einem Brennglas die folgenreichen Fehler bei der wirtschaftlichen Vereinigung der beiden deutschen Staaten."

(dpa, 19.06.2008)

In diesen Zusammenhang passen auch die völlig blödsinnigen Diskussionen um Erwin Strittmatter...

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