Montag, 19. November 2007

Genau d a s haben wir im 21. Jahrhundert gebraucht

Die katholische Kirche will unter www.kirche.tv ein neues Fernseh-und Videoportal starten. "Wir planen sozusagen ein katholisches YouTube" sagte Ulrich Fischer, Leiter der katholischen Fernseharbeit der Deutschen Bischofskonferenz. Neben kirchlichem Segen und meditativen Kirchenrundgängen sollen auch eigenproduzierte "Bibel-Facts" gesendet werden. Auf der Videoplattform Sevenload ist es zur Zeit schon möglich, die Hölle in einer anderthalbminütigen Testversion aufzusuchen.
Kirchgänger sollen dann auf dem Mittmach-Portal auch eigene Videos hochladen können.

Soweit die Meldung. Als ich vor einiger Zeit in einem anderen Blog über die ständige und vor allem wachsende Kirchenpräsenz herzog, versuchte ein wohlmeinener Gutmensch mich mit dem Hinweis zu beruhigen, die Kirchen müssten ja für sich Reklame machen " etwa so wie ein Fußballverein". Wer will, kann sich ja mal kirche.tv antun. Dort sind die Sendetermine der Kirchenideologen im Fernsehen aufgeführt. Kein Fußballverein hat eine derartig extensive Medienpräsenz wie unsere Genossen aus der geistigen Steinzeit des Menschen. Ich habe mir natürlich einen richtigen Kopf gemacht und übermittle hiermit noch ein paar ganz wichtige Verbesserungsvorschläge:
  1. Videos, in denen Benedikt mit Gott spricht und Gott ihm tatsächlich antwortet würden z.B. hartnäckige Gottesleugner viel besser überzeugen als ein Autodafe'.
  2. Selbst hergestellte Videos vom Kindermißbrauch durch Priester wären in einer bestimmten Szene des Internets der absolute Renner - auch finanziell.
  3. Zur Finanzierung von kirche.tv und der vielen prickelnden Kirchensendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen muss unbedingt die Rundfunkgebühr - auch und vor allem für Atheisten- erhöht werden.
  4. Anstelle von Latein sollten die Messen zukünftig in Pidgin-English* gelesen werden, damit die Gläubigen Begriffe wie "Bibel-Facts" auch richtig einordnen können.
  5. Demnächst werden auch Tatsachenberichte aus der Vorhölle und dem Fegefeuer ins Internet gestellt. Dafür entfällt die Märchenstunde im Kinderkanal.
Wer dann anschließend immer noch diesen verlogenen Götzendienern hinterher rennt, ist nachweislich nicht mehr bildungsfähig...


*Der Begriff Pidgin-Sprache (richtiger: nur „Pidgin“) bezeichnet eine reduzierte Sprachform, die verschiedensprachigen Individuen zur Verständigung dient. Pidgins dienen meistens nur sehr wenigen Zwecken, wie etwa der rudimentären Kommunikation für Handel, Arbeiten oder zwangsweise soziale Kontakte (etwa in Arbeitslagern). Sie haben somit einen eingeschränkten Funktionsbereich. Ihre Grammatik ist stark vereinfacht. Ein Großteil des gering umfassenden Vokabulars ist der Sprache entlehnt, die in der Sprachkontaktsituation die dominante Sprache ist (im Kolonisationskontext z. B. die Sprache der Herrschenden- bei uns also im Zuge der Globalisierung ist das das amerikanisches Englisch). Ein Pidgin hat keine muttersprachlichen Sprecher. (Auszug: Wikipedia)

2 Kommentare:

  1. Dieser Beitrag überschreitet eindeutig die Grenzen des guten Geschmacks. Die katholische Kirche auf eine Stufe zu stellen mit einem Fußballverein ist beleidigend, für alle Fußballvereine. Und die Anspielung mit dem Kindesmißbrauch ist ja wohl auch an den Haaren herbeigezogen. Wo doch jeder weiß das der liebe Gott und katholische Priester nie geil werden...

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