Freitag, 19. Januar 2024

Was tun?

Zum 100. Todestag von Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin 

Der 13. Parteitag der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki) vom 23. bis 31. Mai 1924 war der erste ohne Lenin. Den politischen Bericht trug das ZK-Mitglied Sinowjew vor. Er begann, ungewohnt aufgeregt, vorzutragen: "In der heutigen 'Prawda' hat einer unserer heimischen Arbeiterdichter die Stimmung der Partei in diesem Augenblick ausgezeichnet ausgedrückt:

>Dem Gedanken 
erzittern die Knie, 
in der Trübe der Augen
irrt der Gram umher. 
Den Politbericht des ZK liest... liest... 
nicht Lenin .. .<


Ohne Lenin, ohne unser Licht, ohne den genialsten Kopf auf der Erde, müssen wir nun Aufgaben von gigantischer Wichtigkeit, von denen das Schicksal unseres Landes abhängt, lösen.« (zitiert nach Wolkogonow: STALIN Triumph und Tragödie, ECON Verlag Düsseldorf, 1996).

Wladimir Iljitsch Lenin, eigentlich Wladimir Iljitsch Uljanow (geboren am 10.jul. / 22. April 1870greg. in Simbirsk; war ein russischer Politiker und kommunistischer Revolutionär sowie marxistischer Theoretiker, Vorsitzender der Bolschewiki (1903–1924), Regierungschef der Russischen SFSR (1917–1924) und der Sowjetunion (1922–1924), als deren Begründer er gilt. Lenin war am 21. Januar 1924 um 4:23 Uhr im Alter von 53 Jahren verstorben. Die genaue Todesursache blieb der Öffentlichkeit jahrzehntelang verborgen. Die von der KPdSU autorisierte Biographie sowie Dmitri Wolkogonow sprechen von massiven Durchblutungsstörungen oder einem weiteren Schlaganfall.

Nach Lenins Tod entbrannte ein Machtkampf in der KPdSU zwischen Anhängern des Lagers um Josef Stalin und der Linken Opposition um Leo Trotzki, in dessen Verlauf neben Millionen anderer Sowjetbürger auch der Berichterstatter des 13. Parteitages, Sinowjew hingerichtet wurde.

Mit Lenin begann die Unterdrückung Andersdenkender, die unter seinem Nachfolger Stalin noch gewaltsamer und perfider werden und sich bis zum Ende der DDR auch durch unser Leben als Bürger dieses Staates ziehen sollte. Kurz gefasst: Zunächst brachte man die wirklichen Feinde des Kommunismus um, dann die verdächtigten oder die vorgeblichen. Letzlich räumte man dann mit den eigenen Genossen auf. Immer aber war man unbelehrbar, doktrinär, indoktriniert, beseelt vom Untertanengeist gegenüber der "Partei". 

Die Partei, die Partei, die hat immer Recht!
Und, Genossen, es bleibe dabei;
Denn wer kämpft für das Recht,
Der hat immer recht.
Gegen Lüge und Ausbeuterei.
Wer das Leben beleidigt,
Ist dumm oder schlecht.
Wer die Menschheit verteidigt,
Hat immer recht

So, aus Leninschem Geist,
Wächst, von Stalin geschweißt,
Die Partei - die Partei - die Partei.

Die vierzig Jahre in einem Teil Deutschlands herrschende Einheitspartei, die SED, hat es daher nie geschafft, sich vom Leninschen Dogma der Partei neuen Typus zu lösen. Sie war und blieb eine Kaderpartei von Berufsrevolutionären, die sich als Avantgarde des Proletariats verstand (deren Bonzen sich dementsprechend avantgardistisch die eigenen Taschen füllten und ein Leben in Saus und Braus führten), gemäß den Prinzipien des Demokratischen Zentralismus organisiert und auf die Ideologie des Marxismus-Leninismus verpflichtet, deren erklärtes Ziel die Überwindung des Kapitalismus und die Errichtung einer Diktatur des Proletariats war, in der wiederum die Partei die zentrale Machtposition einnimmt. Dabei wurde das eigentliche Proletariat natürlich nicht nach seiner Meinung gefragt. Denn das eigentliche Proletariat waren die Parteibonzen selbst. 

Nimmt man die Dogmen des Marxismus - Leninismus weg und ersetzt sie durch diffuse Hirngespinste von Klimawandel, Gender und ähnlichem Quatsch, erinnern viele Auswüchse des Machtmissbrauchs der Partei(en) im Stalinschen Sinne sehr stark an die heutige Zeit und ihren täglichen Wahnsinn. Nicht umsonst habe ich hier an dieser Stelle schon frühzeitig den Begriff "Blockparteien" für das unselige, gleichgeschaltete  Konglomerat aus CDUCSUSPDFDPGRÜNENLINKEN geprägt, der inzwischen mitunter sogar von Medien des Mainstreams benutzt wird. Die Menschen an der Spitze, die Bonzen, unterscheiden sich jedenfalls trotz aller Lippenbekenntnisse der Herrschenden zu Demokratie, Meinungsfreiheit und  allgemeinen Menschenrechten nicht sonderlich. Den Beweis treten Typen wie Plärrbock, Habück, Flak-Zimmermann, Lindner, Ricarda Fett, Klein -Kevin oder Mr. Magoo alias Olaf Scholz jeden Tag an, wenn sie uns irgendeinen "Wandel", eine "Wende", einen "Umbau" der Gesellschaft oder die Einschränkung der Bürgerrechte für politisch Mißliebige aufschwatzen wollen. 

Und mal unabhängig davon, ob man die AfD und ihren Höcke mag oder nicht, gibt es aus dem Sachverhalt, dass sich aus dem Stand eine Millionen Gehirnamputierte finden, die dem Mann mittels Petition die Bürgerrechte entziehen wollen, nur zwei Schlußfolgerungen:
1. die Decke der Demokratie und damit der Zivilisation ist in dieser Bunten Republik nur wenige Mikrometer  dünn und
2. die Jauchegrube, aus der einst die SA-Büttel und die KGB-Schergen gekrochen sind, ist leider nie ausgetrocknet.

Dieses gigantische Experiment, einen einigermaßen reichen Industriestaat zurück in ein ökologisch basiertes Armenhaus zu verwandeln, wird enden wie das famose Experiment der kommunistischen Gesellschaft in der Sowjetunion, bei dem damals eigentlich das genaue Gegenteil erreicht werden sollte: Mit einem mittelmäßigen Knall, eher einem lauen "Puff".  

Mehr wird nicht übrigbleiben: Nur ein mittelmäßiger Furz, der nicht einmal richtig stinkt. Und Millionen von verkorksten und verhinderten Leben ... 

Und nein, wir sollten am Sonntag keine Feierstunde für Lenin einlegen.


 

 

2 Kommentare:

  1. Nein wir legen keine Feierstunde ein. Wir beginnen ganz klein mit der Gartenarbeit. dabei wird der Kopf frei.



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    1. Hoffentlich hilft es wenigstens. Euch. Schönen Sonntag.

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