Dienstag, 4. Mai 2021

Gender-Wettbewerbende

In der gerade laufenden Woche geht der Berliner Tagesspiegel als erster ins Rennen und wirft in einem Bericht über die Kandidaten der Berliner Parteien für die Bundestagswahl im September das wunderwunderschöne Wort (kann man es so nennen?) 

SPITZENKANDIDIERENDE 

in den Wettbewerb um den größten anzunehmenden Hirnkollaps. Das richtige Wort in deutscher Sprache heißt übrigens "Spitzenkandidaten".

Ich bin sicher, auch diese exzellente Verballhornung der deutschen Sprache wird wie die Doppelpunkte vor "innen" (ohne außen) , das süße *, der wie das Gendergehirn tiefergelegte Stabstrich oder das große I (wie in Igittigitt) und den hübschen Wörtern wie z.B. "Studierende", "Forschende", "Schwarzfahrende" , "Brandstiftende", "Idiotende" , "Mordende", "Blasende" oder "Elternde"

  • für viel mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Gesellschaft
  • und vor allem wesentlich mehr Leser des Tagesspiegel 

sorgen. Das einzige Argument gegen das sogenannte generische Maskulinum ist immer, dass es nicht nur Männer auf der Welt gibt und Frauen in der Gesellschaft sichtbarer werden müssen. Obwohl man ja manche Frauen gerade zur Zeit ständig sieht. Ohne es zu mögen.  

Stihl024  / pixelio.de
Aber Spaß beiseite: Man(n) hätte für mehr Geschlechtergerechtigkeit zumindest als erstem Schritt vor 31 Jahren einfach die realen und schon realisierten gesetzlichen Regelungen der DDR für die Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frau in das kümmerliche Gesetzeswerk der Bananenrepublik zu diesem Thema übernehmen können, aber dafür bestand ja überhaupt keine Notwendigkeit. Die patriachalische Gesellschaft der BRD hatte sich seit Olims Zeiten so überaus bewährt. 

Stattdessen wurde gleich als erstes am 3. Oktober 1990 der Haushaltstag für alle berufstätigen Mütter (und alleinstehende Väter) abgeschafft und wieder über den Paragrafen 218 diskutiert. Das wird heute doch mit einer ordentlichen Gendersprache mehr als ausgeglichen. Oder ? Vor allem aber kostet der Quatsch kein Geld. Nur Nerven.
Aber immerhin dürfen sich bundesdeutsche Ehefrauen heute schon fast allein einen Kühlschrank kaufen. Ohne Zustimmung ihres Göttergatten ...
 
P.S. Über besonders blöde Genderwortschöpfungen (mit Quellenangabe) freue ich mich hier in den Kommentaren.

2 Kommentare:

  1. Neulich in Berlin den beidseitig bedruckten Parkschein falsch herum ins Auto gelegt, der beschlagenen Brille durch den Maskenzwang sei Dank. Verwarnungsgeld 10 Euro + 3 Euro gezahlte Parkgebühren. (beim nächsten Mal zahle ich die Parkgebühren nicht und es bleibt die Fiftyfifty-Chance, dass der Büttel*_INNEN nicht vorbeikommt). Schön ist allerdings der Stempel auf dem Briefumschlag: Die Hirnies in Berlin suchen "Wahlhelfende" ! Ich bekomme Augen- und Ohrenkrebs von diesem bescheuerten Unsinn!

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