Montag, 30. November 2020

Reichspropaganda und Klimawandel

Man hat wirklich den Eindruck, da sitzt jemand wie weiland Goebbels im Reichpropagandaministerium und legt fest, was am nächsten Morgen in den Schmierblättern zu stehen hat. Im Moment geistern wieder Artikel über den viel zu heißen und zu trockenen Sommer durch die gleichgeschaltete Presse. Und angeblich hat der böse Herbst das Defizit an Regenwasser noch immer nicht ausgeglichen. Wir werden alle sterben! So wie Grete Thunfisch es will. 

Dass unsere vereinigten Schmierfinken einer vom anderen abschreiben, nach einem halben Tag Landregen schon wieder die Zeitung oder das Radio wegen des "bösen"Wetters volljammern und ansonsten nie auch nur die Nasenspitze aus den Redaktionsstuben rausstecken, ist allerdings auch wahr.

Die komplette Wahrheit ist wie immer komplizierter: Wir sitzen hier wirklich in einer sehr trockenen Ecke Brandenburgs. Regen bekommen wir eigentlich nur, wenn sich die Wolken von Südosten/Osten ankündigen. Wenn sie von Süden/Südwesten kommen, ist Berlin davor und wir sind im Windschatten. Das kann man sich wirklich fast genauso auf dem Radarbild ansehen, der Regenradar-App auf dem Smartphone sei Dank.

Kurz vor der Berliner Dunstglocke teilen sich dann die Wolken, gehen säuberlich nordwestlich und südöstlich vorbei, um sich kurz hinter Bernau wieder zu vereinigen und abzuregnen. Säuberlich wie bei einer Stromlinie. Bei uns kommt nichts an. Die Trockenperioden halten im Sommer dann in der Regel fast immer 6 Wochen lang an.    

Nun fangen wir mittlerweile jeden Regentropfen und sammeln in mehreren Tanks von 2 bis 4 m³. Wenn diese Tanks voll sind, pumpen wir das Gießwasser um in einen großen Tank mit 10 m³ Fassungsvermögen und sammeln dort.  Wir gehen jetzt Ende November mit gut gefüllten Vorratstanks in den Winter und in das Frühjahr. Es wird ja zur Zeit auch immer noch mehr. Macht dann natürlich Arbeit, mit den Schläuchen zu bewässern, allerdings danken es uns Bäume und Zierpflanzen in überreichem Maße.

Aber wenn ich ein 400 m² Grundstück mit 100 m² Stadtvilla bebaue und den Rest mit wunderschönem Betonpflaster verschöne, bleibt natürlich kein Wasser  da. Das Regenwasser fliesst irgendwohin konzentriert ab, meist in den Keller des Nachbarn, der sich nach 30 Jahren plötzlich über nasse Füße wundert. Alles schon erlebt, glücklicherweise nicht bei uns.  

Zu der natürlichen Trockenheit kommen also die Zersiedlung und Versiegelung der Landschaft. Dass das geklärte Abwasser aus den Klärwerken nach wie vor über Havel und Elbe aus der Gegend weg transportiert wird, ist ein weiterer Teil der Wahrheit. Genauso, dass es der Umwelt besser gehen würde, wenn man auf seinem zigmal geteilten und zugepflasterten Grundstück einen Baum pflanzen würde ... 

   
 

1 Kommentar:

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