Dienstag, 5. November 2019

Jammer-Wessis

Zugegeben: Hertha BSC  hatte es vor dem Mauerfall auch besser. Da wäre ein Punktverlust in der Bundesliga gegen den 1. FC Union nicht möglich gewesen. Überhaupt sind die armen Westberliner die wahren Verlierer der deutschen Wiedervereinigung. Alle Frontstadtzuschläge gestrichen und dann noch diese Konkurrenz von nebenan. Man kann sich gar nicht mehr so richtig hinlegen auf Arbeit. Außer natürlich in den beknackten Ämtern dieser Stadt oder auch in Brandenburg, wo Wessis in den Ämtern und Regierungsstellen ihr Unwesen treiben. Wer weiß zum Beispiel, dass es in dem Ministerium der viel gepriesenen Regine Hildebrand in Potsdam vom Abteilungsleiter aufwärts nur Wessis gab. Die Arbeit konnten natürlich die Indianer aus dem Osten für 60 bis 70 Prozent des Lohns oder Gehalts machen.

Und dann werden diese armen, völlig uneigennützigen Menschen aus dem Vaterland der Demokratie hier noch nicht mal gemocht! Unerhört! Wo sie uns doch sogar diese, ihre Art der Demokratie gebracht haben. Und wir meckern immer noch, weil wir uns unter Demokratie  etwas ganz anderes vorgestellt haben. Zum Beispiel, dass Leute wie IM Viktoria nichts mehr zu sagen haben oder der öffentlich-rechtliche Rundfunk kein Staatsfunk (mehr) ist, wie er es in der DDR war. Damen vom NDR gehe ich inzwischen völlig aus dem Weg, vielleicht verwechseln die mich mit einem AfD-Wähler aus Thüringen und hauen mir in die Fresse, weil ich gerade als Vierter vorbei komme? Oder man überführt mich in das Umerziehungslager, obwohl ich den rechten Feind gar nicht gewählt habe.

Ein Beispiel für eine ganz besonders von Ossis mißbrauchte und mißverstandene Person wurde neulich im Tagesspiegel (unter Ostberlinern nur "Charlottenburger Tageblatt" genannt, weil hier wirklich fast nur Mist und idiotische Aktionen aus dem Westteil der Stadt  bekaspert werden) zelebriert:  Lesen

Noch nie habe ich von vergleichbarem Elend gehört! Ich dachte immer nur, die Ossis jammern den ganzen Tag!? So muss sich auch der arme Lord Mountbatten gefühlt haben, als ihn dieser fiese Ghandi aus Britisch-Indien gejagt hat. 

Konkret habe ich den Artikel nach wenigen Zeilen verlassen müssen. Mir kommt bei einer solch wehleidigen Tour immer das Kotzen. Unnütze Fresser in Staatsdiensten, nicht nur dritte, sondern 5te bis 10te Garnitur. Und die haben sich mit den Stasischranzen und den unfähigen Kirchenheinis wie Stolpe gepaart. Bei Stolpe war übrigens alles in einer Person vereinigt.  Auch noch der größte Mist wurde ungeprüft aus dem Westen übernommen, gerade in Brandenburg. Deshalb sind wir ja so im Arsch.

Wer hat eigentlich nach 1990 uns gefragt, ob es uns gut geht?  Wir kriegten diese Pfeifen vor die Nase gesetzt, ob wir wollten oder nicht. Wie oft habe ich vertrauensvoll zu meinen Westkollegen gesagt, dass man den Chef getrost in der Pfeife rauchen könnte ? Und wie oft wurde ich dafür verpfiffen?

Die Medien sollen sich und uns das ganze Brimbamborium zum 30. Jahrestag des Mauerfalls sparen. Es ist peinlich bis widerlich. Was man dann noch aufgrund der vergangenen Wahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen gegen die unbotmäßigen Ossis abschießt, hat in vielen Fällen die Grenze zur Volksverhetzung längst überschritten.

Der einzige Vorteil dieser Gesellschaftsordnung gegenüber dem Feudalsozialismus Marke DDR ist doch, dass man Bananen und Autos noch ohne Anstehen kaufen kann. Noch! Lasst mal erst die Grünen und den kleinen, schlauen Kevin ran...

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