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Dietmar Meinert / pixelio.de |
Zweitausend Meter: Ungefähr 6,0 bis 7,0 Minuten im Einer oder auch im Achter. Zweitausend Meter der Selbstüberwindung, im Einer noch einmal so schwer wie im Mannschaftsboot, denn im Einer ist man immer allein.
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Nichts hat mich in meinem Leben mehr geprägt, als die sechs Jahre Leistungsrudern, vor allem in der Nationalmannschaft der Junioren meines Heimatlandes. Viele meiner in diesen Jahren erworbene Charaktereigenschaften würden Psychologen heute wahrscheinlich als autistisch einordnen. Dabei resultieren sie nur daraus, dass ich meistens im Einer, dem sogenannten Skiff, saß und mein eigenes Ding machen musste. Oder glücklicherweise machen konnte. Strategie, Taktik, Ausdauer, Krafteinsatz - immer hellwach den Gegner im Auge behaltend, mit dem man an Land oft befreundet war. So blieb es mein Leben lang. Ich hatte stets das Ziel im Auge. Später war es meist weiter als zweitausend Meter entfernt und Kraft und Ausdauer haben manchmal nicht gereicht. Dafür klappte es dann im nächsten "Rennen". Und um nochmals einen sehr erfolgreichen Menschen zu zitieren, der etwas von der Materie des Ruderns verstand wie kein anderer: " Rudern ist eine große Kunst, die großartigste Kunst, die es gibt. Es ist eine Symphonie der Bewegung. Wenn jemand gut rudert, kommt das einem Idealzustand nahe. Und wer einem solchen Idealzustand nahe ist, rührt an das Göttliche, das Innerste des Menschen. An die Seele."
... Harmonie, Gleichgewicht und Rhythmus, diese drei Dinge begleiten einen durch das ganze Leben. Ohne sie gerät die Zivilisation aus den Fugen. Und deshalb kann ein Ruderer, wenn er ins Leben hinausgeht, sich behaupten und mit dem Leben zurecht kommen. Er hat das beim Rudern gelernt..." *
* Die Zitate stammen aus dem Buch "Das Wunder von Berlin" von Daniel James Brown und sind von George Yeoman Pocock, der in den USA der 20er bis 40er Jahre für seine hervorragenden Rennboote bekannt war.
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