Freitag, 22. Dezember 2017

Die Mitbewohnerin

Auch im verregneten Sommer diesen Jahres stand unsere Kellertür die meiste Zeit offen. So verwunderte es eigentlich nicht, dass sich bereits im Frühherbst eine Mitbewohnerin eingeschlichen hatte. Den Spuren nach musste es eine Maus sein. Und da Mäuschen nicht dumm war, blieb es leider nicht nur bei Fußspuren. So goutierte sie sich am teuren italienischen Pizzamehl, das einfache 405er von Aldi ließ sie liegen. Der Kakaotrunk von "Im nu!"  wurde ebenso angefressen wie Nudel- und Reistüten. Abhilfe musste her. 

www.JenaFoto24.de  / pixelio.de
Zunächst fiel mir ein alter Comic mit meinem Freund Donald Duck ein und ich pflastere den Fußboden unseres Kellers mit diesen altmodischen Holzmausefallen mit Drahtbügel. Mäuschen fraß fein säuberlich die Köder heraus. Die Bügel schnappten erst zu, als ich die Fallen wieder bestücken wollte. Wie einst Donald Duck im Zeichentrick hüpfte ich zwischen den nach Beute schnappenden Fallen herum. Ein lustiges Bild für ganze Mäusefamilien!

Nun wollten wir den Schädling, der es sehr intensiv auf unsere Lebensmittelvorräte  abgesehen hatte, durch Nahrungsmangel vergrämen. Alles, was anbeiß- und freßbar war, wurde in stabilen Plastekästen verpackt. Das Aas knabberte sich durch die Plaste! Als sie dann auch noch meine Bürotür angeknabbert hatte, probierten wir Ms. bitterböse Laborfalle im Stile der berühmten Planke eines Piratenschiffs aus - der Ozean wurde von einem Eimer mit Wasser gespielt. Auch dieses hinterhältige Ding funktionierte nicht. Das Tierchen schnappte sich den Köder auf der Planke, die Planke fiel sogar in den Eimer, die  Maus sprang wahrscheinlich im letzten Moment ab oder fiel daneben. 

Unsere Rettung nahte in Form einer verrosteten Kastenfalle aus Draht, die wir beim Ausräumen der alten Gartenlaube gefunden hatten. Und endlich: Kurze Zeit später saß der Schädling hinter den Gittern der Falle und guckte uns mit großen Augen an. Dem Camembert in der Falle hatte sie nicht wiederstehen können.

Was nun? Natürlich hat dem Mistvieh keiner von uns den Hals umgedreht. Ich steckte sie samt Falle in eine große Papiertüte und fuhr sie quasi Business class zum Waldrand - weit genug weg und ziemlich  in die Nähe eines meiner Lieblingsstadtverordneten meiner Lieblingspartei. Vielleicht ruiniert sie inzwischen dessen Speisevorräte ...






2 Kommentare:

  1. Ja, so kann es einem gehen, wenn er Tierfreund ist. Wir haben für solche Fälle eine Katze, die 20 Std. des Tages verschläft.
    Schöne Feiertage mit der Familie
    wünscht
    Barnimer

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  2. Danke für die lieben Wünsche, die wir gerne erwidern. Alles Gute!

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