Montag, 6. November 2017

Alles in Butter ?

Im Jahre 1983 ging es der DDR echt dreckig. Der Fünfjahrplan 1981 bis 1985 konnte nicht erfüllt werden, so dass man seine Ziele stillschweigend nach unten korrigieren musste. Das nannte man beschönigend Planfortschreibung.  Die Regierung kürzte die materiellen Investitionen und die Mittel für die Forschung, wodurch die technische Basis der Industrie immer mehr vernachlässigt und verschlissen wurde. Durch steigende Rohstoffkosten auf dem Weltmarkt mussten im Gegenzug mehr Konsumgüter, Maschinen und Ausrüstungen exportiert werden. 

Auch die Erdöllieferungen aus der UdSSR, für die Preise unter Weltmarktniveau galten, wurden von 1982 bis 1987 um insgesamt rund 13 Millionen Tonnen verringert. Dies wirkte sich besonders auf den Export von Erdölprodukten durch die DDR aus, der noch bis Mitte der 1980er Jahre hohe Devisengewinne eingebracht hatte.

Bereits 1982 bis in das Folgejahr 1983 hinein gab es noch mehr Versorgungsschwierigkeiten im täglichen Leben als der DDR-Bürger sowieso schon gewohnt war. Ich weiß noch, als ich im Herbst 1983 anlässlich einer Dienstreise in der Mitropa auf dem Leipziger Hauptbahnhof etwas essen wollte. Es gab in dem ganzen großen Restaurant nichts, sber auch gar nichts zu Essen! Diese Probleme betrafen auch die sogenannten Waren des täglichen Bedarfs im Einzelhandel, vor allem Lebensmittel, und wurden besonders sichtbar in der Versorgung mit Butter.

Als die Versorgungsschwierigkeiten überhand nahmen, öffnete der Vorsitzende des Ministerrates (also quasi der Regierungschef) Willi Stoph die Staatsreserve, in der vor allem Grundnahrungsmittel gelagert waren. Plötzlich war wieder genügend Butter vorhanden.

Die DDR lebte dann - trotz des Milliardenkredites, der durch Franz-Josef Strauß vermittelt wurde  - nur noch fast genau 6 Jahre. Insofern ist mit einem baldigen Ende unserer gegenwärtigen Qualen zu rechnen, denn auch in der EU wird gerade die Butter knapp. Unser Sohn schickte uns gestern ein Foto aus seinem Supermarkt im Süden von Paris:


© SV 2017

Heißt in etwa: "Der Buttermarkt steht vor einem beispiellosen Mangel an Rohstoffen, der Lagerengpässe verursacht. Wir entschuldigen uns und wir arbeiten mit unseren Lieferanten zusammen, um die Situation so schnell wie möglich wieder normal zu machen."

Da alles, auch der Zusammenbruch, in der EU infolge der aufgeblähten Bürokratie etwas länger dauert, ist mit einem Ende etwa in 8 Jahren zu rechnen. Die Milliardenkredite hatten wir nämlich schon...

1 Kommentar:

  1. PeWi: *ggg* Ob nun in 8 Jahren der Untergang oder schneller, untergegangen wird, der Fakt ist Fakt, nur das Datum steht noch nicht exakt fest. Ich denke nicht, dass ein neuer sozialistischer Staat auch 40 Jahre überleben kann, nicht unter den heutigen Bedingungen mit dem Islam im Nacken.

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