Mittwoch, 5. Oktober 2016

Die Grenzen der Toleranz: Vorstellung des neuen Buchs von Michael Schmidt-Salomon am 23. Oktober

Eigentlich wollte er einen philosophischen Roman schreiben, doch die Islam-, Flüchtlings- und Rechtspopulismus-Debatte veranlasste ihn dazu, ein politisches Sachbuch zu verfassen: In diesen Tagen erscheint im Piper Verlag „Die Grenzen der Toleranz – Warum wir die offene Gesellschaft verteidigen müssen“ von Michael Schmidt-Salomon. Der Philosoph und gbs-Vorstandssprecher wird das hochbrisante Buch nach einer Premiere in Essen (6.10., Zentralbibliothek) und einer Lesung zur Buchmesse in Frankfurt (21.10., Club Voltaire) am 23. Oktober am gbs-Stiftungssitz in Oberwesel vorstellen.

Mit den „Grenzen der Toleranz“ hatte sich Schmidt-Salomon bereits 2007 in einem gleichnamigen Vortrag in Hamburg auseinandergesetzt. Die Reaktionen auf die islamistischen Attentate der vergangenen Monate und der Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen nicht nur in Deutschland brachten ihn Anfang 2016 dazu, das Thema noch einmal aufzugreifen. Anlass dafür, dem Problemfeld ein ganzes Buch zu widmen, war eine eher unscheinbare Pressemeldung, die davon berichtete, dass die italienischen Behörden zum Besuch des iranischen Präsidenten Rohani im Februar 2016 die nackten, antiken Statuen auf dem Kapitol verhüllten, um ihren Respekt gegenüber Rohanis religiösen Gefühlen zu dokumentieren.

„Dieser Vorfall zeigt im Kleinen, was im Großen schiefläuft“, erklärt Schmidt-Salomon. „Eine offene Gesellschaft sollte ihre Werte nicht schamhaft verhüllen, wie es die italienischen Behörden im Falle der antiken Statuen getan haben, sondern sich selbstbewusst zu ihnen bekennen. Denn Rationalität, Freiheit, Gleichheit, Individualität und Säkularität sind keine Prinzipien, für die man sich in irgendeiner Weise schämen müsste! Im Gegenteil: Sie sind die bedeutendsten Früchte und wichtigsten Motoren des zivilisatorischen Fortschritts unserer Spezies!“

Eben dies zeigt Schmidt-Salomon in seinem aktuellen Buch auf. Er analysiert die gefährliche Irrationalität der Islam- und Flüchtlingsdebatte, die zum Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen geführt hat, kritisiert die „rückgratlose Appeasementpolitik“ des Westens gegenüber „rücksichtslosen Despoten“, erläutert die „Kunst der zivilisierten Verachtung“, die „Prinzipien der offenen Gesellschaft“, die „Spielregeln des zivilisierten Widerstreits“ und die „10 Gebote der Rationalität“. Nicht zuletzt gibt er in dem Buch auch politische Handlungsempfehlungen, die dazu beitragen könnten, die offene Gesellschaft gegen ihre Feinde zu verteidigen.

Die Veranstaltung mit Michael Schmidt-Salomon beginnt am Sonntag, dem 23. Oktober 2016, im „Haus WEITBLICK“ (Auf Fasel 16, 55430 Oberwesel) um 14.30 Uhr (Einlass: 14.00 Uhr). Da die Anzahl der Sitzplätze begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich (vorzugsweise über dieses Webformular). Eine Rückmeldung erfolgt nur, sofern alle Plätze bereits vergeben sind. Der Eintritt ist frei, Spenden werden jedoch dankend entgegen genommen.

Zusätzliche Buchlesungen finden statt am 6. Oktober in Essen, am 21. Oktober in Frankfurt, am 7. November in Düsseldorf, am 8. November in Köln, am 11. November in München, am 12. November in Augsburg, am 13. November in Nürnberg und am 16. November in Radolfszell. Zudem wird Michael Schmidt-Salomon bei der 10-Jahresfeier des Humanistischen Pressedienstes (hpd) am 26. Oktober in Berlin über die „Grenzen der Toleranz“ sprechen (siehe unten). Für Dezember 2016 ist eine Lesereise in der Schweiz geplant. (Alle bereits feststehenden Termine findet man im gbs-Veranstaltungskalender.) 

Weitere Informationen zum Buch: http://grenzen-der-toleranz.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über alle Kommentare. Bitte halten Sie sich aber an die Netiquette - keine rassistischen, sexistischen oder sonstwie diskriminierenden Äußerungen. Auch Militaristen haben hier ausdrücklich kein Forum. Falls Sie der Ansicht sind, ich wäre a. blöd b.hässlich oder c. beides, behalten Sie das bitte für sich. Es interessiert hier niemanden. Versuchen Sie, inhaltlich relevante Kommentare, die die Diskussion zum Thema voran bringen und das Thema erhellen, abzugeben. Ich behalte mir vor, Kommentare zu kürzen oder zu löschen und weise darauf hin, dass die in Kommentaren geäußerten Ansichten nicht unbedingt meinen eigenen entsprechen.