Dienstag, 10. November 2015

Lebensmittel, arme Menschen und Rassisten

Neulich in unserem Netto-Discounter: Ein Roma-Mädchen kommt an die Kasse und bezahlt brav zwei leere große Plastik-Tragetaschen. In dem Moment stürmt ein aufgebrachter Fettwanst mit ähnlichem Wurstgesicht wie Siggi Popp den Laden, kann sich gar nicht beruhigen und ruft laut nach der Polizei. Denn inzwischen hat ein anderes Roma-Mädchen den Abfall-Container des Marktes inspiziert und die weggeworfenen abgelaufenen Lebensmittel wieder dem Wertstoffkreislauf  zugeführt. Die Tüten brauchen die beiden zum Abtransport der durchaus verwendbaren Lebensmittel.

Abgesehen davon, dass man diese eigentlich ungeheuerliche Vernichtung durchaus für die Ernährung geeigneter Lebensmittel durch die Supermarktketten endlich mal verbieten müsste, zeigt sich hier so ziemlich genau die Abgrenzung zum ganz normalen Rassisten. Es gibt durchaus auch arme Eingeborene, die ihren Lebensunterhalt aus den Containern bestreiten müssen. Und inzwischen kann man im Internet sogar Kochrezepte für die abgelaufenen Lebensmittel herunterladen. Hätte der fettige, unsympathische Schmierling aus der Blüte der arischen Rasse auch in diesem Fall Zeter und Mordio geschrien? Wahrscheinlich.  Vielleicht hätte er sich aber wenigstens das "Scheiß Zigeuner!" oder andere diffamierende Schimpfwörter verkniffen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über alle Kommentare. Bitte halten Sie sich aber an die Netiquette - keine rassistischen, sexistischen oder sonstwie diskriminierenden Äußerungen. Auch Militaristen haben hier ausdrücklich kein Forum. Falls Sie der Ansicht sind, ich wäre a. blöd b.hässlich oder c. beides, behalten Sie das bitte für sich. Es interessiert hier niemanden. Versuchen Sie, inhaltlich relevante Kommentare, die die Diskussion zum Thema voran bringen und das Thema erhellen, abzugeben. Ich behalte mir vor, Kommentare zu kürzen oder zu löschen und weise darauf hin, dass die in Kommentaren geäußerten Ansichten nicht unbedingt meinen eigenen entsprechen.