Montag, 27. Juli 2015

Rettungsschirme und Rettungsprogramme oder die Sozialisierung der Verluste

Das Euro- Ende ( M. Großmann  / pixelio.de)
Nach Statistiken von Eurostat leben in der EU derzeit 123 Millionen Menschen oder rund 24,5 Prozent in Armut und sozialer Ausgrenzung. Ingesamt sind Mitte 2015 im Euroraum rund 128,5 Millionen Menschen arbeitslos, davon sind  fast 24 Prozent der Menschen unter 25 Jahre alt. Der Anteil der Kinder, die in Haushalten aufwachsen, in denen kein Elternteil arbeitet, hat sich in Spanien und Italien in den letzten sieben  Jahren ungefähr verdoppelt und in Griechenland mehr als verdreifacht. Die Anzahl der unter 18-jährigen Armen ist  in Griechenland (über 38 %), Spanien, Italien und Zypern deutlich gestiegen. Ungefähr 180.000 Griechen mit Universitätsabschluss arbeiten derzeit im Ausland, das sind etwa 12 % aller Absolventen. Etwa 130.000 sollen allein seit Beginn der Krise ausgewandert sein. Undsoweiterundsofort.

Allein diese wenigen Zahlen beweisen: Das Projekt Euro ist gescheitert. Der Euro ist nicht für die Bevölkerung erfunden worden. Wir alle, d.h. die Gar nichts-, Klein-und Mittelverdiener in Europa, sind die Opfer einer Politik, die einzig und allein den Besitzenden an den Produktionsmitteln verpflichtet ist. 

Man kann sich weitere sozialökonomische Faktoren wie zum Beispiel das Netto-Rentenniveau, die Staatsverschuldung der Eurozone, die Einkommensverhältnisse des obersten und untersten Fünftels der Bevölkerung, die Mindestlöhne oder die Haushaltsdefizite der Staaten der Eurozone ansehen und sie den Profiten der Konzerne und Banken, der Entwicklung der Arbeitsproduktivität oder gar den deutschen Exportleistungen gegenüberstellen. Die oben genannte Einschätzung des gescheiterten Europrojektes sind damit noch deutlicher zu belegen ... 


(Ausdrückliche Empfehlung zum Weiterlesen und Quelle für die genannten Zahlen: Joachim Jahnke: "Täter und Opfer in der Eurolkrise - vom Lehman-Crash zur Griechenland-Krise", BoD - Books on Demand, Norderstedt 2015, ISBN: 9783738624120)

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