Kaum war der gestrige Blog-Beitrag online, bekam ich schon eine e-mail, die mich zur Unterzeichnung einer Petition gegen die Homo-Ehe aufforderte. Leute, Ihr habt den Post nicht gelesen! Da steht nirgendwo, dass ich gegen die Homo-Ehe bin. Eher im Gegenteil: Ich bin dafür, dass jeder erwachsene Mensch den erwachsenen Menschen heiraten darf, den er liebt. Unabhängig von Besitzstand, Religion, Nationalität oder Geschlecht.
Ich bin nur dagegen, dass diese Diskussion um die Homo-Ehe von der Politik und deren Medien dermaßen aufgebauscht wird, dass alle anderen bösen Vorhaben, Taten und Nachrichten unserer Politiker im Dunkeln bleiben.
Apropos Ehe: Ich glaube, dass M. und ich bei unserer Partnerwahl damals vor rund 40 Jahren unheimliches Glück hatten. Man muss eben einmal im Leben richtiges Schwein haben. Dann läuft alles wie von selbst. Andere hatten dieses Glück nicht.
Einer meiner Söhne ist glücklich verheiratet, der andere lebt mit seiner Partnerin schon so lange zusammen, dass sie bald Silberhochzeit hätten. Wenn sie dann hätten - nämlich geheiratet. Sie haben sich dagegen entschieden und sind glücklich. Es sollte jedes Menschen eigene Entscheidung sein, ob, wie und wen er heiratet.
Es ginge auch ohne den Weihrauch und ohne das Standesamt und vor allem ohne fromme Sprüche. Wenn da nicht die höheren Steuern für Alleinstehende wären. Und als Alleinstehender gilt man eben auch in "wilder Ehe" oder als Geschiedener, sogar mit einem Kind. Verrückt. Aber da kommt nun die Diskussion dazu, warum der Staat unbedingt die Ehe zwischen Mann und Frau fördert. Wegen der Vermehrung des Volkes nämlich. Auch ein altertümliches Relikt, dass sich ein Volk bis ins Bodenlose vermehren muss, um sich selbst zu erhalten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen ist in Deutschland zwischen
1991 und 2011 um 22,7 % gestiegen. Das heißt, jeder Arbeitnehmer hat 2011 rund ein Fünftel mehr Wert geschaffen als noch im Jahre 1991. Von der Steigerung der Profite in den vergangenen 20 Jahren wollen wir erst gar nicht reden.
Bei einer geschätzten realen Arbeitslosigkeit in Deutschland von 10 Millionen Menschen brauchen wir nicht mehr Menschen, die für unsere Kapitalisten möglichst billig arbeiten können. Wir brauchen eine Umverteilung und andere Schwerpunkte der Arbeit in der Gesellschaft. Die Deutschen werden schon nicht aussterben, nur weil ein paar Homosexuelle heiraten. Jedem Menschen sei das Glück einer erfüllten Partnerschaft gegönnt...
▼
Freitag, 29. Mai 2015
3 Kommentare:
Ich freue mich über alle Kommentare. Bitte halten Sie sich aber an die Netiquette - keine rassistischen, sexistischen oder sonstwie diskriminierenden Äußerungen. Auch Militaristen haben hier ausdrücklich kein Forum. Falls Sie der Ansicht sind, ich wäre a. blöd b.hässlich oder c. beides, behalten Sie das bitte für sich. Es interessiert hier niemanden. Versuchen Sie, inhaltlich relevante Kommentare, die die Diskussion zum Thema voran bringen und das Thema erhellen, abzugeben. Ich behalte mir vor, Kommentare zu kürzen oder zu löschen und weise darauf hin, dass die in Kommentaren geäußerten Ansichten nicht unbedingt meinen eigenen entsprechen.
Bravo! In einem meiner Rollenspiele sagt ein Magier sinngemäß, man liebt an einem Menschen doch vielmehr und nicht nur den Körper.
AntwortenLöschenUnd nicht vergessen: Die "Wilde Bedarfsgemeinschaft". Dann kommen sogar die Schnüffler vom Amt, begutachten Zahnbürsten und Kleiderschrank –.
AntwortenLöschenLieber Volker, danke für diese Ergänzung aus einem der "freiesten" Länder der Welt. Frei heißt eben, Geld zu haben.Genügend Geld. Dann tut auch die Politik immer, was man will.
AntwortenLöschenViele Grüße