Sonntag, 9. Juni 2013

Endlich eine Ausrede - die Bäume sind wieder Schuld

Darüber, dass man grundsätzlich das allergrößte ´Rindvieh zum Verkehrsminister macht, habe ich erst vor kurzem geschrieben. Auch in Potsdam sitzt ein solches, das im nächsten Jahr sage und schreibe 17 Millionen Euro in den Brandenburger Straßenbau "investieren" will. Zur Erinnerung: Der Betrieb des eigentlich nicht in Betrieb gegangenen Hauptstadtflughafens kostet uns Steuerzahler pro Monat 20 Millionen €. Alles nicht schön, alles nicht neu.

Jetzt aber hat dieser eigenartige Mensch dort im Potsdamer Infrastrukturministerium (ich scheue mich, diesen Vogel Minister zu nennen, denn ich habe in meinem Leben schon richtige Minister erlebt) die Schuldigen für sein Versagen ausgemacht: Es sind die Brandenburger Bäume. Nicht genug, dass sie heimtückisch - wie Bäume nun mal sind - den armen besoffenen Autofahrern plötzlich nachts vor die getunte Karre treten  - nein, sie sind auch noch so teuer, dass man sie in Größenordnungen am Straßenrand nicht ersetzen kann. Nach einer dpa-Meldung von Freitag wurden im vorigen Jahr denn auch  300 Alleenbäume mehr gefällt, als ersetzt worden sind  3864 Fällungen standen 3561 Neupflanzungen gegenüber, berichtete Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) im Landtag wahrscheinlich auch noch voller Stolz. Von 2001 bis 2012 wurden insgesamt rund 54 200 Bäume an  Bundes- und Landesstraßen neu gepflanzt. Die Kosten lagen bei 25,3 Millionen Euro. Etwa jeder vierte Euro für die Straßenunterhaltung werde für die Neuanpflanzungen benötigt. Und weil die neu gepflanzten Bäume eben so teuer sind,  kann man die Straßen nicht unterhalten.

Zwar kann niemand Geld einatmen, aber die Logik, die hinter "Minister" Vogelsängers   Aussagen zu den Alleenbäumen steckt,  ist ganz einfach:
Bäume fällen, dann geht es sowohl dem Vogelsänger als auch den Straßen gut. So einfach ist die Welt eines "Ministers"...


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