Donnerstag, 14. März 2013

Brief an die Bernauer Stadtmarketinggesellschaft

Mai 2009 - die ersten Blumenampel in Bernau  ( © fv 2009) 
Im Mai 2009 hatte ich mich entschlossen, eine Blumenampel für das Bernauer Stadtzentrum zu sponsern. Vier Jahre lang habe ich treu und brav 100 Euro (  + Mehrwertsteuer) abgedrückt, damit sich die Gäste der Stadt an den schönen Hängegeranien erfreuen konnten. "Meine" Ampel - man konnte sich den Platz aussuchen -  hing auf dem Marktplatz genau gegenüber vom Büro des Bürgermeisters. 

In diesem Frühjahr habe ich mich entschlossen, das Sponsoring auszusetzen bzw. komplett zu beenden. Die Gründe dafür stehen in einem Brief an die Chefin der Bernauer Stadtmarketing-Gesellschaft, den ich in Kopie auch der Lokalredaktion der "Märkischen Oderzeitung" geschickt habe. Es reicht, ich will nicht mehr:


Sehr geehrte Frau Hausding,
sowohl die  Innenstadt von Bernau als auch die Kommunalpolitik dieser Stadt haben in den letzten Jahren eine Richtung genommen, von der ich mich als Unternehmer und auch als Einwohner nur noch distanzieren kann. Unsinniges und hässliches Mühlentor, noch hässlichere Wappenuhr, noch mehr Nippes im Stadtkern, Pläne für grandiose Rathausneubauten werden - koste es was es wolle- durchgepeitscht, während wir Einwohner der (vor zehn Jahren - der Blogger)  zwangseingemeindeten Ortschaften  entweder im Schlamm versinken oder im Staub ersticken dürfen. Viele von uns sind noch nicht einmal an die Abwasserleitung angeschlossen. Bürgermeister und die meisten Stadtverordneten konzentrieren sich stattdessen auf alberne politische Spielchen um den Wasser- und Abwasserzweckverband, wichtige Bauvorhaben der Stadt wie der Bahnhofsvorplatz werden seit Jahren nicht fertig bzw. sind falsch geplant.

Der in seiner dritten Amtsperiode offensichtlich überforderte Bürgermeister hat es in vier Jahren nicht ein einziges Mal fertig gebracht, sich bei den Sponsoren der Blumenampeln wenigstens en bloc zu bedanken, obwohl er bei einem Blick aus seinem Bürofenster am meisten davon profitiert. Dieses sind nur einige Beispiele, die die Unfähigkeit und das Desinteresse  Bernauer Politik und Verwaltung an den Problemen der Bürgerinnen und Bürger deutlich machen.

Liebe Frau Hausding, ich schätze Ihre Arbeit sehr. Ich bin der Ansicht, dass Sie und Ihr kleines Team in Bernau  zu den Wenigen gehören, die eine sehr gute Arbeit für die Bürger machen. Bitte verstehen Sie, dass ich unter den gegenwärtigen  Gegebenheiten von weiterem Sponsoring absehen muss. Möge sich der Bürgermeister seine Blumenampel selbst bezahlen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr.-Ing. Frank Valentin


"Meine" Blumen sind mir einfach zu schade...





1 Kommentar:

  1. Zeigt das Vallis nicht nur meckert sondern auch Geldopfer bringt !!! Anerkennenswert!!!

    Seine Handeln ist nachvollziehbar,wenn man keinen Dank bekommt....uslat

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