Mittwoch, 16. Januar 2013

Sprichwörter und hohle Sprüche

"Ein Ministerpräsident hat seinem Land besonders dann zu dienen, wenn die Zeiten schwierig werden", äußerte der Brandenburger Regierungschef Platzeck am vergangenen Montag  während einer Sondersitzung des Landtages in Potsdam. Diese Sitzung war notwendig geworden, weil Platzeck sein Ministerpräsidentenamt und den Aufsichtsratsvorsitz der Flughafengesellschaft BER miteinander verknüpft und die Vertrauensfrage gestellt hatte. Am heutigen Mittwoch soll Platzeck  zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt werden. In namentlicher Abstimmung stimmten 55 Landtagsabgeordnete für Platzeck, 32 gegen ihn.

In weiter Ferne - Start am Flughafen BER
Auf den ersten Blick ein kühner Satz unseres Hauptvertreters für Pattex, dem Super-Leim, der jeden Politiker unverrückbar auf seinem Stuhl festhält. Ein Satz, würdig eines Piratenkapitäns aus der Karibik. Auf den zweiten Blick fragt sich der kritische Beobachter dieser gigantischen Verschwendung unseres erarbeiteten Volksvermögens (Steuern) namens Berlin-Brandenburg International "Willy Brandt", ob man in der realen Schifffahrt dem 1. Offizier eines Luxus-Liners, der gerade erst viermal den Eisberg gerammt hat - so oft wurde der Eröffnungstermin des Flughafens wegen Baumängeln schon verschoben -  wirklich weiterhin das Steuerruder überlassen würde? Wohl eher nicht. Man würde ihn mitsamt dem Kapitän bestenfalls zum Schiffsjungen degradieren oder beide nie wieder an Bord eines Schiffes lassen. Nicht so in Brandenburg, hier darf der (Mit-) Verursacher der Misere weiterwurschteln, wahrscheinlich solange, bis das ganze Ding namens Flughafen völlig zerbröselt ist.

Verantwortung vor Euren Wählern sieht anders aus, liebe Landtagsabgeordnete!  Da es Euch aber nicht um Eure Verantwortung, sondern um die warmen und gut bezahlten  Plätze im Parlament geht wird man sich  die Namen der Mitglieder des Landtages aus SPD und Linken, die aus Parteiräson unserem Pattex-Plattscheck erneut das Vertrauen ausgesprochen haben, bis zur nächsten Landtagswahl  gut merken müssen. Im Namen unserer Steuergelder und damit auch im Namen unserer Zukunft...

P:S: Ich hätte nun wirklich gern schwarz auf weiß, wie meine Lieblingsabgeordneten von SPD und Linken namentlich abgestimmt haben. Denn nur was man schwarz auf weiß besitzt, kann man im nächsten Wahlkampf einigen Großschnauzen Mächtig um die Ohren hauen und vor allem nachfragen, wo genau meine Steuern unter dem Schönefelder Beton verbuddelt sind. Allerdings wird die Veröffentlichung einer Liste mit den Ergebnissen der namentlichen Abstimmung im Landtag tatsächlich 14 Tage bis 3 Wochen brauchen. Das ergab gestern mein Anruf bei der Pressestelle des Landtages. Man rechnet also ganz offensichtlich mal wieder mit dem kurzen Gedächtnis des Wählers. Oder sind die Computer, Drucker, Server im Landtag kaputt, der Toner  alle oder sämtliche Schreibkräfte  krank? Demokratie ist wirklich was Schönes, vor allem, wenn alle "Demokraten" mit machen. Oder hackt hier bloß mal wieder die eine Krähe der anderen kein Auge aus?

Grafik: Gerd Altmann  / pixelio.de

3 Kommentare:

  1. Platzeck ist doch nur ein Sprücheklopfer hab von ihm noch nie eine vernünftige Antwort auf Fragen gehört. Die meisten alten SED-Parteisekretäre waren in Bezug auf die Phrasendrescherei nur Weisenknaben. Hat bestimmt Note 1 in Staatsbürgerkunde beim Abitur auf der Spezialschule gehabt.
    Sobald ich diesen Typen reden höre, gibt es nur den Griff zur Fernbedienung.
    So stellt sich Platzeck seiner Verantwortung

    Vom 15. November 2005 bis zum 10. April 2006 Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Mündels Nachfolger.
    „Sozialdemokratie: Platzeck-Rücktritt schockt SPD
    Nervenzusammenbruch, Kreislaufkollaps, Hörsturz: Nach nur fünf Monaten muss Matthias Platzeck sein Amt als SPD-Chef aufgeben. Die SPD verliert einen Hoffnungsträger und ihren designierten Kanzlerkandidaten für 2009. Den SPD-Vorsitz übernimmt Kurt Beck.

    Der sichtlich angeschlagene Platzeck hatte am Mittag mit bewegenden Worten seinen Rücktritt bekanntgegeben und diese Entscheidung mit seiner angeschlagenen Gesundheit begründet. Nach zweimaligem Hörsturz sowie einem Kreislauf- und Nervenzusammenbruch in den vergangenen Monaten hätten die Ärzte ihm dringend zu diesem Schritt geraten. Der 52-Jährige hatte den Parteivorsitz erst im vergangenen November übernommen. Zum Nachfolger Platzecks ernannte das SPD-Präsidium kommissarisch den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Beck. Er soll auf einem Sonderparteitag Ende Mai dann zum neuen Parteivorsitzenden gewählt werden“
    Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/sozialdemokratie-platzeck-ruecktritt-schockt-spd-a-410772.html

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  2. Vallis hat mal versprochen, dass er auf seiner Blogseite einmal im Winter versucht die Anzahl der Kommentare sichtbar zu machen, damit man neue interesannte Kommentare schnell erkennen kann.

    Ist jetzt Winter ???

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  3. @Ja, jetzt ist Winter. Noch 2,5 Monate lang (zerknirscht guckend). Bitte,bitte noch etwa Geduld.

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