Samstag, 3. November 2012

Die Mär vom Überwachungsstaat

Agent mit Waffe (Alexander Klaus  / pixelio.de)
Am Montag kam nach zweieinhalbjähriger Wartezeit die Auskunft der Stasi-Unterlagenbehörde zu meiner Person. Während des Wahlkampfes um den Landratsposten hatte mir die Kandidatin einer bestimmten Partei ungefragt etwa viermal erzählt, dass sie schon wenigstens sechsmal gegauckt und gebirthelt wäre. Neid machte sich bei mir breit:  Niemand fragte mich nach meiner Stasi-Vergangenheit! Dem musste abgeholfen werden!

Da lagen sie nun: Achtzehn Seiten Zeugnisse einer angeblich flächendeckenden Überwachung - wie man uns seit nunmehr fast 23 Jahren erzählen will. Die schlechte Nachricht ist, dass die DDR-Schlapphüte den Vornamen meiner lieben M. auf einer Karteikarte falsch geschrieben haben. Die gute Nachricht ist , dass ich es geschafft hatte, wenigstens in den Jahren um 1970 herum sogar die so allmächtige Staatssicherheit auszutricksen. So schätzte ein Genosse Zeun im Winter 1971 ein, dass der V  "im Wohnbereich im Umgang mit Freunden und Bekannten nicht bemerkt (wird), wobei die Ansicht vertreten wird, dass er sich noch keine Freundin angeschafft hat." Von dieser Qualität geht es seitenlang weiter. Arme Sabine, ich wollte dich damals wirklich heiraten ! Und du wurdest so schnöde ignoriert. Aber vielleicht haben Mielkes Mannen damals gewusst, dass es nicht ewig zwischen uns halten würde. Schließlich soll die Stasi in der DDR allwissend gewesen sein, oder ?

3 Kommentare:

  1. Schon interessant, mit was sich die Stasi so alles beschäftigte.
    Wieviel Mitarbeiter benötigte der "Dienst", um für jeden DDR-Bürger eine Akte anzulegen und diese täglich zu aktualisieren?

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  2. Zu viele. Wenn die alle den Sozialismus aufgebaut hätten...

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  3. ...hätten wir den Sozialismus jetzt noch und bräuchten uns nicht fremdärgern.
    Aber so ähnlich lächerlich sieht meine Akte auch aus.
    Barnimer

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