Dienstag, 11. September 2012

Pöstchen, Kriechtiere und die Qualität

Vorige Woche war ich zur Verleihung des Qualitätspreises Berlin-Brandenburg in die Potsdamer Nikolaisäle eingeladen und hatte mal wieder genügend Muße, mich über Politik zu wundern. Die Veranstaltung begann verspätet. Das sorgte - wenigstens bei mir - für etwas Unmut, denn wir befanden uns immerhin in der Hauptstadt Preußens. Was die meisten Anwesenden  und auch der wahrscheinlich vorgefertigte oben verlinkte Bericht nicht wussten: Die als eine der Hauptredner vorgesehene Wirtschaftssenatorin von Berlin, Sybille von Obernitz, hatte zu diesem Zeitpunkt schon keine Lust mehr und wollte nicht erscheinen. Sie ließ sich dann auch am Anfang der Folgewoche folgerichtig vom Berliner Regierenden Partymeister abberufen..Die Bitte um Abberufung hat gegenüber dem Rücktritt den Vorteil, dass man/frau dann auch noch für Arbeitsverweigerung ein schönes  Ruhegehalt hinterher geschmissen bekommt. Wie ist es doch unterschiedlich verteilt im Leben! Für wenige Wochen Arschkriechen beim Regierenden oder bei seinem CDU-Stellvertreter Henkel erst ein Bomben-Pöstchen als Senatorin und dann noch 'nen Haufen Kohle für's Nichstun!!! Wenn ich mich doch bloß mal zu ein wenig Arschkriecherei durchringen könnte!  Nun gut, ich kann mich - genau wie diese Kriechtiere -  nicht mehr ändern. Deshalb werde ich einfach weiter arbeiten.

Interessant war im Zusammenhang mit dem Qualitätspreis allerdings noch, dass es offensichtlich im Berliner Senat weder Staatssekretäre, noch Hauptabteilungsleiter oder gar Pressereferenten gibt. Auch werden derartige Termine wie Preisverleihungen in etwa so plötzlich angesetzt wie Weihnachten. und sind damit unplanbar.  Zwei Gründe dafür, dass man aus Berlin niemanden als Vertretung für die überforderte Dame hatte schicken können. Ironie aus, denn natürlich gibt es garantiert genügend höhere Sesselfurzer im Berliner Wirtschaftssenat und der Termin war etwa ein halbes Jahr vorher bekannt.

So blieb es organisationsmäßig eine rein Brandenburger Veranstaltung, wenn auch  Berliner Unternehmen trotz der offensichtlichen Missachtung ihrer Arbeit durch den Senat als Preisträger gut vertreten waren.

Genug gewundert: Glückwunsch an alle Teilnehmer der Qualitätsinitiative und vor allem natürlich an die Preisträger.Es ist schon großartig, was Sie Tag für Tag leisten. Für Ehrfurcht allein ist allerdings kein Platz. Selber machen ist wichtig und gerade dazu habe ich am vorigen Donnerstag so richtig Lust bekommen...

Bild: © Qualitätsinitiative Berlin-Brandenburg

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