Montag, 13. August 2012

Heute mal mit wichtigen Fragen zum Mauerbau

Holger Witzel stellt heute am 13. August, dem 51. Jahrestag des Mauerbaus in seiner sehr lesenswerten  Kolumne " ШНАУЦЕ ВЕССИ " eine wichtige Frage zum allseits von der Politik gewünschten  Ankommen der Ossis im Westen : " Tolerante Migranten wie ich gestehen der BRD sogar zu, dass dort vor 1989 auch nicht alles schlecht war. Aber heute? Würde noch jemand sein Leben riskieren, um da anzukommen?"

War denn der antifaschistische Schutzwall etwa doch nicht völlig umsonst? Kann es sein, dass dort hinter unser Staatsgrenze etwas Dunkles, Hässliches, Zurückgebliebenes dahin vegetierte und wucherte, was wir gar nicht haben wollten? Denn "Offenbar kehren Exilanten sogar heim, obwohl sie im Osten nach wie vor weniger oder gar nichts verdienen. Hauptsache weg – wie früher aus der DDR. Sie haben herausgefunden, wie man im Westen ankommt – nämlich am Besten gar nicht. Und der Letzte macht bitte das Licht aus!"

Optimismus pur...

Foto: Albrecht E. Arnold  / pixelio.de

3 Kommentare:

  1. Wir sind zu unterschiedlich sozialisiert, als dass man aus Ost in West wirklich ankommen könnte. Habe mich mit vielen darüber unterhalten - auch jüngeren - die reden fein hochdeutsch, um ja nur nicht zu verraten, aus welcher Ecke sie wirklich kommen. Ein Welt-Journalist sagte mir bei meiner Albanienreise, dass der Westen nie die Ostler haben wollte. Da war er wirklich ehrlich. Man kann zu der Mauer stehen wie man will. Ich glaube, im geschichtlichen Zusammenhang gesehen, musste sie sein. An anderen Mauern dieser Welt, z.B. Mexiko-USA, sind schon mehr Menschen gestorben. Und jeder DDR-Bürger damals wusste, und zwar jeder ganz genau, wie die Grenze gesichert war und dass es ihm das Leben kosten könnte, wenn er die Mauer überwinden wollte. Ich habe das nie verstanden, dass Eltern ihre Kinder dessen aussetzten. Für mich waren das verantwortungslose Menschen. Sicherlich uns hat viel an Konsum gefehlt, wir hatten keine Reisefreiheit, wir konnten aber etwas aus uns machen, wenn wir denn wollten. Man hat es uns meist nicht hinterhergetragen, wie man diffamierend meint, um eine angebliche Lethargie der Ostler auszumachen, sondern auch wir mussten uns um unser Fortkommen kümmern. Nur spielte Geld keine Rolle. Auch das muss mal gesagt werden: Ich verdanke alles, mein Wissen, meine Lehre, mein Studium der DDR und hätte das SO nicht im Westen machen können. Das ist auch durch viele Gespräche mit Westfrauen untermauert, die oft neidisch auf meinen Lebensweg bis zur Wende schauten.

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  2. @PeWi: Kann ich nur bestätigen. Was mir so furchtbar auf den Geist geht ist, dass mir die gleichen und teilweise sogar die selben Heuchler von der Unmenschlichkeit der DDR und dere SED-Dikatur faseln, die gleichzeitig Zäune gegen illegale Einwanderer zwischen Griechenland und der Türkei errichten lassen. Dort sogar eine europäische Grenzpolizei unterhalten. Oder in Kauf nehmen, das hunderte Afrikaner im Mittelmeer ersaufen. Und die die nicht ersaufen, werden in Lager wie auf Lampedusa gepfercht. Oder in Asylantenheime mitten im Wald wie in Deutschland, von wo sie dann abgeschoben werden.Und die selben Heuchler bauen die Bundeswehr zu einer Aggressionsarmee aus,schicken sie mit den unglaublichsten Begründungen in in alle möglichen Länder und lassen dort Menschen umbringen. Und befördern den überführten Mörder Oberst Klein zum General. Gleichzeitig wird noch unter den blödesten Vorwänden immer mehr von unserer Scheindemokratie angebaut. Nein, in so einem dunklen reaktionären Scheißland wollte ich nie leben.

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  3. Hallo Frank,
    Siehe den Hinweis auf diesen Beitrag als Zuschrift in:
    http://politiekencultuur.blogspot.be/2012/08/bilder-fur-nachdenkliche-7.html
    Sonnige Grüße aus Flandern☼,
    Nadja

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