Sonntag, 4. März 2012

Affären, Wahlen und viele Fragen

Die Affäre um den lebenslangen "Ehrensold" (Achtung, Ironie!) unseres verflossenen Bundespräsidenten lässt mich wieder einmal über unsere sogenannte Demokratie sinnieren. Einiges kommt da zusammen:
  1. regen sich unsere Medien seit Wochen über Putin, den personifizierten Undemokraten, auf. Heute wird nun in Russland gewählt und es stellt sich heraus, dass der sogar fünf Gegenkandidaten hat! Wieviel ernst zu nehmende Gegenkandidaten, die nicht von der Partei  "Einiges Deutschland"* , bestehend aus Nationaler Front von CDU, FDP, SPD und Grünen, aufgestellt wurden, hat eigentlich Gauck?
  2. wurde Putin als Kandidat von der BLÖD-Zeitung ausgewählt und aufgestellt wie unser zukünftiger oberster Pfaffe?
  3. sind 10.000 Demonstranten von 80 Millionen Deutschen eine Nachricht wert, wenn sie vor dem Brandenburger Tor demonstrieren. Es sind eine ganze Menge, nämlich rund 0,01 Prozent der Bevölkerung.  10.000 Putin-Gegner von 160 Millionen Russen sind nur lächerlich, wahrscheinlich müssen die Korrespondenten der deutschen Medien jeden Tag heftig nach ihnen suchen.
  4. sind vierundachtzig Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung - nämlich 67,2 Millinen einfche Menschen - dagegen, dass ein Lügner und Abstauber, der außerdem laut eigener Abtrittsrede aus persönlichen Gründen weg getreten ist, diese rund 200 T€ pro Jahr zugeschanzt bekommt. Natürlich können die 67,2 Millionen offen ihre Meinung sagen, was uns vielleicht von offenen Diktaturen unterscheidet. Aber nutzt das was?  Sehnt sich da nicht mancher nach Mielkes Mannen zurück? Von denen wurden Regimegegner wenigstens noch ernst genommen! In unserer Demokratur holt man die Gegner der Regierung nicht ab, man ignoriert sie einfach, lässt sie quatschen und macht weiter. Ist diese Form der Diktatur nicht viel effektiver? Und vor allem zermürbender für alle politischen Gegner der herrschenden Kaste?
Bevor mir hier wieder einer irgend etwas unterstellt - es sind nur Fragen. Ich will und ich brauche keinen Putin, Die Fragen sind auch nicht besonders tiefgründig oder umfassend. Ich bin nur der Ansicht, wir sollten nicht vor den Türen anderer Völker herum lärmen, sondern lieber die eigene politische Bruchbude sauber machen......

* "Einiges Russland" heißt die Putin-Partei.

Bild: Wilhelmine Wulff  / pixelio.de

1 Kommentar:

  1. ..sehen die Splitter im Auge des Anderen, jedoch den eigenen Balken nicht - so ähnlich steht es im alten Testament.
    Ist doch passend für den Inquisitor und Co.!
    Barnimer

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